Harvestehude. Mit einer Absperrung wird getestet, wie sich eine Fahrbahnverengung auswirken würde. Anlieger sauer
Runtergebrochen geht es um eine keilartige Absperrung auf einer Straße, die seit Sonntag das zweispurige Abbiegen verhindern soll. Dieser Keil soll dort noch vier Monate bestehen bleiben, damit die Verkehrsplaner sehen können, wie sich die geplante Fahrbahnverengung auswirken würde. Und diese Maßnahme sorgt gerade für mittlere bis große Wutausbrüche – im Internet zumindest.
Es geht um den Eppendorfer Baum und um den Übergang zum Klosterstern. Ein Bereich, der in den kommenden Jahren großzügig umgebaut werden soll. Vorgesehen sind diverse Maßnahmen, unter anderem die Verlegung einer Bushaltestelle, die Schaffung von Parkbuchten auf Gehwegniveau, ein breiter Schutzstreifen für Fahrradfahrer und eine Verengung der Fahrbahn. Schon in der Vergangenheit hatte das für Ärger gesorgt. Vor allem bei den Gewerbetreibenden, die unter anderem befürchten, dass Parkplätze wegfallen.
In einem Bürgerbeteiligungsverfahren hatte man sich darauf geeinigt, dass man diese Maßnahme erst einmal testet, was jetzt mit genanntem Keil auch getan wird. Das findet Holger Bracker, Inhaber des Weinhauses Gröhl am Eppendorfer Baum, prinzipiell auch gut, aber der Zeitpunkt sei völlig falsch gewählt. Bei Facebook schreibt er: „Danke, lieber LSBG (Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer Hamburg) für die Einrichtung der einspurigen Verkehrsführung (...) als viermonatige Testphase. Dauerstau, rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft.“ Dieser Beitrag wurde innerhalb von 48 Stunden 60-mal geteilt und etliche Male kommentiert. Ein Auszug der im Vergleich harmlosen Kommentare: „Ich könnte kotzen“, „Was für ein Scheiß“, „Unfassbar“, „Die kennen keine Gnade.“
Damit hatte Holger Bracker nicht gerechnet. Weder mit der Resonanz noch mit der Wortwahl. Bei einem Treffen vor Ort klingt er jedenfalls deutlich besonnener. Es gehe ihm vor allen Dingen darum, auf die bevorstehende Infoveranstaltung am kommenden Dienstag hinzuweisen. Dort soll es eben auch um diesen Keil gehen, der nach Ansicht der Internetgemeinde für kilometerlange Staus vom Eppendorfer Baum bis zum Flughafen führen könnte. Nachgefragt bei der Verkehrsleitzentrale, heißt es übrigens, dass ein derartiges Phänomen in den vergangenen Tagen am Klosterstern nicht beobachtet wurde.
Infoveranstaltung: Dienstag, 1. Dezember, 19. bis 20.30 Uhr, Kirche St. Nikolai, Harvestehuder Weg 118