Klostertor. Das Bauunternehmen will hier Gewerbebauten, Wohnungen und ein Hotel errichten
Die Entwicklung des Areals am Klosterwall, auf dem noch die maroden City-Hochhäuser stehen, ist wohl eines der wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte in Hamburg. Noch bis 2017 ist der Gebäudekomplex der Sitz des Bezirksamts Mitte. Seit Dienstag ist nun der Investorenwettbewerb für das Filetgrundstück unweit des Hauptbahnhofs abgeschlossen. Der federführende Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) sowie die weiteren beteiligten Behörden haben dem Hamburger Bauunternehmen Aug. Prien den Zuschlag erteilt.
Was konkret die Projektentwickler mit dem Grundstück vorhaben, wurde am Dienstag noch nicht mitgeteilt. Aber nach Abendblatt-Informationen steht fest: Aug. Prien wird die City-Hochhäuser abreißen und Neubauten mit Gewerbeflächen, einem Hotel und Wohnungen, die zum Teil öffentlich gefördert sein sollen, bauen.
Zum Schluss waren nach Abendblatt-Informationen nur noch Aug. Prien und der Projektentwickler ABR German Real Estate AG im Rennen. Zunächst hatten sich an dem Investorenwettbewerb 16 Bieter beteiligt. Schließlich hatte die Stadt drei ausgewählt. Doch eines dieser drei verbliebenen Angebote wurde dann von dem Verfahren wegen eines Formfehlers ausgeschlossen. Dieser Entwurf hatte den Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude vorgesehen. Die Abrisskritiker unterstellten, dass dabei Absicht im Spiel war. „Wir haben alle Anforderungen überboten“, sagt der weltweit renommierte Hamburger Architekt Volkwin Marg, der das Sanierungskonzept für die Bietergemeinschaft Matrix Hochtief entworfen hatte.
Nach wie vor gibt es zahlreiche Abrissgegner. Die Stadt hatte jedoch schon seit Langem signalisiert, dass es trotz Denkmalschutzes eine Genehmigung für den Abbruch geben wird.
Normalerweise muss die städtische Kommission für Bodenordnung (KfB) den Grundstücksgeschäften zustimmen. Doch bei den City-Hochhäusern soll wegen der gesamtstädtischen Bedeutung der Bürgerschaft der Immobiliendeal zur Entscheidung vorgelegt werden. Wann das der Fall sein wird, ist noch unklar. Und durchgewinkt wird die Sache wohl nicht.
Zumindest regte FDP-Stadtentwicklungsexperte Jens P. Meyer an: „Der Vorschlag für Erhalt und Erneuerung des City-Hof-Ensembles ist für uns nicht vom Tisch. Deshalb werden wir uns dafür einsetzen, dass vor einem Bürgerschaftsbeschluss die zuständigen Ausschüsse noch einmal alle Varianten vorbehaltlos prüfen.“