Das Lokal „Zur Ritze“ mitsamt Boxkeller darunter ist die bekannteste Kiezkaschemme Hamburgs. Weit über die Hansestadt hinaus ist der Name Programm. Hier erhängte sich Stefan Hentschel („Pate von St. Pauli“), hier wurde der Zuhälter „Chinesen-Fritz“ erschossen, hier textete Udo Lindenberg einige seiner berühmtesten Stücke. Sogar ein Musical wurde nach der Kneipe benannt, die auch Kulturgeschichte schrieb.
Ebenso temperament- wie gefühlvoll schildert der Autor eine wilde Zeit mit grauenhaften Vorfällen, unfassbaren Anekdoten, aber auch humorvollen Ereignissen. Erinnerungen ehemaliger Rotlichtbosse ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen des früheren Klohauses, das 1974 zur Ritze umgebaut wurde. Dokumente und Motive aus alten Fotoalben lassen eine unvergessene Ära zwischen Bars und Bordellen aufleben.
Der weiche, wattierte Einband des Buches, das an ein altes Fotoalbum erinnert, schmeichelt beim Anfassen. Es ist ein sinnliches Erlebnis – passend zum Thema. Auch im Innenteil wird der Album-Charakter gewahrt. Liebevoll arrangierte Details gehören dazu.
„Zur Ritze – Hamburger Kiezgeschichte“ (Jens Meyer-Odewald), 112 Seiten mitzahlreichen Abbildungen,Format ca. 22 x 27 cm. HardcoverPreis: 24,95 €Zu bestellen unter www.abendblatt.de/shop oder per Telefon 040/333 66 999 (Preis zzgl. Versandkosten).