Bahrenfeld. Zwei Beamte werden dauerhaft in der Großeinrichtung an der Schnackenburgallee stationiert

Die Polizei hat jetzt doch eine feste Polizeistation in einer Flüchtlingsunterkunft eingerichtet. Seit Donnerstag sind zwei Beamte der Wache 25 in der Zentralen Erstaufnahme an der Schnackenburgallee präsent. Sie haben ein kleines Büro be­zogen und sind wochentags zwischen 7 Uhr und 18 Uhr und sonnabends von 9 Uhr bis 17 Uhr vor Ort. Der Dienst ist den Öffnungszeiten vom Betreiber der Unterkunft, „Pflegen und Wohnen“, angepasst.

Bislang hatte sich die Polizei gegen eine dauerhafte Präsenz in Unterkünften ausgesprochen. Das sei schon wegen der Vielzahl der Zentralen Erstaufnahmen nicht möglich. In den Einrichtungen war es jedoch zuletzt häufiger zu schweren Auseinandersetzungen gekommen, die größere Polizeieinsätze nötig machten. Erst am Donnerstag waren 22 Peterwagenbesatzungen in der Zentralen Erstaufnahme für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge an der Hammer Straße in Marienthal angerückt, nachdem es dort zu Auseinandersetzungen zwischen 40 bis 60 Jugendlichen gekommen war.

Polizeisprecher Timo Zill will die Dauerpräsenz in der Schnackenburg­allee aber nicht als Reaktion auf die zahlreichen Einsätze in Zentralen Erstaufnahmen verstanden wissen. „Wir sind mit der Maßnahme ein Stück weit auf die Wünsche von ,Pflegen und Wohnen‘ eingegangen“, sagt Zill. Die Lage in der Erstaufnahme Schnackenburgallee, in der rund 2800 Flüchtlinge unter­gebracht sind, hatte die Polizei in einem internen Papier, wie berichtet, als „hochgradig explosiv“ beschrieben.

Die Dauerpräsenz in der „Schnacke“ könnte weitere Forderungen nach sich ziehen. Auch für die geplante Mammutunterkunft in Neugraben-Fischbek, in der mehr als 4000 Flüchtlinge unterkommen sollen, wird eine eigene Polizeistation gefordert. Polizeiintern ist ein Prüfauftrag vergeben worden, durch den bis Anfang November geklärt werden soll, ob dauerhafte Polizeipräsenz in der geplanten Einrichtung nötig ist.