Hamburg . Wirtschaftsredakteurin Miriam Opresnik für Serie „Helden des Handels“ ausgezeichnet. Mehr als 500 Gäste feiern Sieger in Handelskammer.
Das Bangen hat am Dienstagabend endlich ein Ende. Moderator Jörg Thadeusz ruft Miriam Opresnik auf die Bühne, und aus der Hoffnung wird Gewissheit für die Abendblatt-Redakteurin: Die 41-Jährige gewinnt den Ernst-Schneider-Preis. Eine Auszeichnung im Rahmen des größten deutschen Wettbewerbs für Wirtschaftspublizistik, zum 350. Geburtstages der Handelskammer in Hamburg vergeben. Mehr als 1000 Einsendungen hatte die Jury durchgesehen, unter 24 Nominierungen wurden die Preisträger schließlich ausgewählt und während einer Feierstunde gewürdigt.
Laudatorin lobt die Abendblatt-Serie als „wunderbar geschrieben“
500 Gäste im feierlich beleuchteten Börsensaal klatschen Beifall und Laudatorin Brigitte Fehrle, Chefredakteurin der Berliner Zeitung, begründet die Entscheidung der Jury für die Serie „Helden des Handels“, mit der sich die Abendblatt-Reporterin in der Kategorie „Wirtschaft in regionalen Printmedien“ durchsetzen konnte. In der zwölfteiligen Serie habe Miriam Opresnik von Lebensentwürfen, Geschäftsplänen, persönlichen Krisen und Hoffnungen Hamburger Einzelhändler erzählt – und von ihrem Überlebenskampf angesichts eines sich ändernden Konsumverhaltens.
„Ihre feinsinnig beobachteten und wunderbar geschriebenen Geschichten der Gemüse- und Fischhändler, der Fleischer und Eisenwarenhändler sind fesselnd und frei von Nostalgie. Großzügig bebildert, ergeben sie das facettenreiche Bild einer Branche, deren Wandel gravierend ist und
Die in Kamp-Lintfort nahe Wesel geborene Journalistin studierte in Hamburg und arbeitet seit 2005 für das Abendblatt, als Chefreporterin und in der Wirtschaftsredaktion. Auszeichnungen sind für Miriam Opresnik fast an der Tagesordnung. So gewann sie den Medienpreis der Theodor-Springmann-Stiftung, den Serienpreis der Robert-Bosch-Stiftung und den Preis des Unionhilfswerks. Gemeinsam mit Özlem Topçu erhielt sie 2008 zudem den Theodor Wolff Preis.
So groß die Freude beim Abendblatt über den aktuellen Erfolg seiner Mitarbeiterin ist, so stolz kann Hamburg auf eine ganze Reihe weiterer Preisträger sein: Journalisten aus der Hansestadt haben in vier von neun Kategorien des 44. Ernst-Schneider-Preises triumphiert. „Das ist ein sehr schöner Erfolg für den Pressestandort Hamburg, der damit auch qualitativ seine führende Rolle unter Deutschlands Medienhochburgen demonstriert“, sagte Michael Westhagemann, als Vizepräses der Handelskammer Gastgeber der Verleihung im Börsensaal. Hamburg habe sich in den vergangenen Jahren laut einer aktuellen Analyse der Handelskammer gerade als „Content-City“ sehr aktiv gegenüber den Wettbewerbern positioniert, so Westhagemann in Anwesenheit von Bürgermeister Olaf Scholz, NDR-Intendant Lutz Marmor und zahlreichen Medienentscheidern.
Weitere Auszeichnungen gehen an den NDR, die Zeit und den SWR
Zu den weiteren Ausgezeichneten gehören Journalisten der Zeit, der Funke Mediengruppe und Correctiv für den Beitrag „Tödliche Keime“, von Vox für „Die Höhle des Löwen“, des NDR, des SWR und von Handelsblatt online. Der Jury gehörten Medienvertreter wie Sonja Schwetje, Chefredakteurin n-tv, Birgit Wentzien, Chefredakteurin Deutschlandfunk, und Susanne Biedenkopf-Kürten vom ZDF an.
„Das ist ein große Ehre für Miriam Opresnik und das Hamburger Abendblatt“, freute sich Chefredakteur Lars Haider über die Anerkennung der Zeitung. „Ich bin sehr stolz darauf, dass innerhalb kürzester Zeit schon wieder eine Kollegin einen solch renommierten Preis gewonnen hat.“ Die Abendblatt-Wirtschaftsredaktion konnte sich in den Vorjahren schon mehrfach über den renommierten Ernst-Schneider-Preis freuen. Preisträger aus der Wirtschaftsredaktion waren bisher Nikos Späth (2006, Förderpreis), Melanie Wassink (2007) und Olaf Preuß (2010).
Die Gäste der Preisverleihung genossen den Ausklang des Abends „echt hamburgisch“: Bei typisch nordischen Spezialitäten wie Pannfisch und Salat von Birnen, Bohnen und Speck.