Hamburg . Die Initiative fordert ein Mitspracherecht bei Verfassungsänderungen. Der Hamburger Senat prüft nun die Gültigkeit der Unterschriften.

Die Volksinitiative „Rettet den Volksentscheid“ hat dem Senat mehr als 14.500 Unterschriften übergeben. Für diese erste Stufe des Verfahrens müssen mindestens 10.000 Unterschriften von Hamburger Wahlberechtigten vorliegen, sagte Manfred Brandt vom Verein „Mehr Demokratie“ am Mittwoch.

Die Initiative fordert, dass Änderungen der Verfassung und des Wahlrechts sowie Gesetze zu Volksabstimmungsverfahren künftig nur mit Zustimmung des Volkes erfolgen können. So sei es auch in Hessen, Bayern und der Schweiz.

Außerdem sollen einige Regelungen der jüngsten Verfassungsänderung zu Bürgerschaftsreferenden aufgehoben werden. Mit diesen Regeln kann der Senat nach Ansicht der Initiative Volksinitiativen aushebeln. Die erfolgreiche Volksinitiative zum Netzrückkauf wäre bei der neuen Gesetzeslage gescheitert, sagte Brandt.

Das Parlament hatte im Mai die Verfassung geändert. Auf dieser Grundlage können Senat und Bürgerschaft künftig sogenannte Bürgerschaftsreferenden starten. Das erste Referendum wird am 29. November die Abstimmung über eine Bewerbung für die Olympischen Spiele 2024 sein. Aber selbst wenn die Volksinitiative Erfolg hat, würde das die Olympia-Abstimmung nicht berühren, sagte Brandt.

Der Senat prüft jetzt, ob genügend gültige Unterschriften vorliegen. Die zweite Stufe des Verfahrens, ein Volksbegehren, könnte im Juni 2016 erfolgen, ein Volksentscheid dann gut ein Jahr später parallel zur Bundestagswahl im September 2017, sagte Brandt.