Hamburg. Der neue Hamburger Generalmusikdirektor Nagano dirigierte sein erstes Konzert mit dem Philharmonischen Staatsorchester im Michel.

Mit drei sehr unterschiedlichen Werken eröffnete der neue Hamburgische Generalmusikdirektor Kent Nagano am Sonntag in St. Michaelis seine erste Saison. Ungeachtet der kniffligen Akustik glückte ihm und einem aus den Philharmonikern gebildeten Kammerorchester, das bereits nach nur wenigen gemeinsamen Proben beeindruckend homogen zusammenspielte, ein sehr besonderes, stellenweise bewegendes Debüt.

Daran hatte auch der Gastsolist des Abends großen Anteil: Menahem Pressler bereitet mit seinen 92 Jahren das Gehen​ mittlerweile Mühe, seine Hände aber und sein musikalischer Geist sind wach und präsent wie stets. Er spielte Mozarts B-Dur-Klavierkonzert KV 595 berückend schön und als Zugabe Chopins cis-Moll-Prelude fast herzzerreißend schlicht.

Auch Schönbergs Kammersinfonie für 15 Instrumente und Brahms' Serenade Nr. 1, die den Abend einrahmten, klangen farbenreich, nuanciert und in durch und durch kammermusikalischem Geist. Der Michel war bei weitem nicht ausverkauft, doch Nagano schien dies nicht zu bekümmern. Er weiß, dass er auf seiner Mission, Hamburg mit dem Klang seiner Geschichte und Gegenwart vertraut zu machen, einen langen Atem braucht.