Hamburg . Ein 20 Jahre alter Schauspielschüler hatte die Idee. Jörg Pilawa, Lilo Wanders, Udo Lindenberg und viele andere machen mit.

Per Knopfdruck erhoben gestern 70 Menschen ihre Stimme. Es war der 20-jährige Initiator Max-Fabian Wolff-Jürgens, der so seine neue Initiative „Stimmen des Nordens - gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus“ mit einer Website online gehen ließ.

70 bekannte Menschen wie Udo Lindenberg, Roger Cicero, Moderator Jörg Pilawa, Sänger Gunter Gabriel, Model Micaela Schäfer, Lilo Wanders und Carlo von Tiedemann sprechen sich in kurzen Video-Clips (www.stimmen-des-nordens.de) aufgrund der Flüchtlingsströme für mehr Menschlichkeit und gegen zunehmend rechtspopulistische Anfeindungen in der realen Welt und in den sozialen Netzwerken aus.

Der Schauspielschüler und Initiator Max-Fabian Wolff-Jürgens
Der Schauspielschüler und Initiator Max-Fabian Wolff-Jürgens © dpa | Daniel Reinhardt

Wolff-Jürgens hatte deshalb gestern zu einer Pressekonferenz in seiner Schauspielschule in der Oelkersallee geladen. „Gerade jetzt müssen wir alle ganz bewusst unsere Stimme für ein tolerantes Miteinander und gegen ewig gestriges Gedankengut einsetzen“, so der engagierte Student. „Wir können nicht immer den leichtesten Weg im Leben gehen.“

Die Website soll auch eine Vernetzungsplattform sein und alle auffordern, ihr eigenes Selfie-Video mit ihrer persönlichen Botschaft zum Thema aufzunehmen. Eingeschickt wird diese dann online gestellt. Mitmachen kann jeder: über Twitter (@UnsereStimmen), per WhatsApp (0157 58088294) oder über Facebook.

Die Grundvoraussetzung für sein außerordentliches Engagement war bei Wolff-Jürgens übrigens die Abwesenheit: Sieben Jahre lebte er mit seinen Eltern und Schwester Charlotte in den USA. „Als 14-Jähriger kam ich zurück und mir fiel auf, wie schlecht die anderen jungen Leute über die deutsche Vergangenheit Bescheid wussten“, sagte er. So gründete er mit der Unterstützung seiner Eltern und anderen Mitstreitern den Verein „APROTO – Aktionen und Projekte pro Toleranz e.V“. Seinen Auftritt bei „Wetten, dass...“, bei welchem er leere Getränkekisten auf dem Kinn balancierte, nutze er übrigens clever um auf seinen Verein aufmerksam zu machen. Denn: „Jeder muss seine Mittel einsetzen um eine Botschaft zu transportieren.“