Hamburg. In Hamburg seien die Mieten in den vergangenen zwei Monaten um 3,44 Prozent gesunken. Mieterverein: noch keine Trendwende in Sicht.
Zwei Monate nach der flächendeckenden Einführung der Mietpreisbremse in Hamburg sieht der Wohnungsanbieter Immobilenscout24 erste Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt der Hansestadt. Demnach seien die Angebotsmieten in Hamburg deutlich gesunken, in Berlin würden sie seit der Einführung zumindest stagnieren.
In der Hansestadt, wo das Gesetz seit Juli gilt, seien die Durchschnittsmieten im vergangenen Monat um 3,44 Prozent gesunken. Derzeit würden diese bei 10,12 Euro pro Quadratmeter liegen.
Ob die Immonetscout-Auswertung tatsächlich einen stadtweiten Trend widerspiegelt, ist unklar. Bei der aktuellen Analyse wurden rund 6000 Mietobjekte in Hamburg berücksichtigt - von insgesamt rund 900.000 Wohnungen in der Stadt.
Laut Angaben des Hamburger Mietervereins sei es noch zu früh, um die Auswirkungen der Mietpreisbremse auszumachen. Bisher habe man jedenfalls keine signifikanten Änderungen der Mietpreise ausmachen können. "Das Mietniveau bleibt in Hamburg hoch", sagt Sprecherin Marielle Eifler. Veränderungen gebe es höchstens an der oberen Spitze. Ob das Instrument wirklich greife, werde sich erst in einigen Monaten zeigen. Aber Eifler ist skeptisch: "Wieso sollte sich die Praxis grundlegend ändern, wenn überhöhte Mieten weiter sanktionslos gefordert werden können?", fragt sie. Hintergrund ist, dass es keine flächendeckende Überprüfung der Mietpreise gibt. Solange der Mietwucher nicht angezeigt wird, passiert auch nichts.