Hamburg.

Dass der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) jedes Jahr seine Fahrpreise erhöht, hat inzwischen Tradition. Zum 1. Januar 2016 ist es wieder soweit: Der HVV wird im Namen der Verkehrsunternehmen eine Tarifanhebung um durchschnittlich 1,9 Prozent bei der zuständigen Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) beantragen. „Die Kapazitäten von Bussen und Bahnen im HVV werden kontinuierlich ausgeweitet. Gleichzeitig steigen die Personalkosten. Mit dieser sehr moderaten Tarifanhebung stellen wir einen weiterhin leistungsfähigen und attraktiven ÖPNV sicher“, sagte HVV-Chef Lutz Aigner.

So soll nach der Tarifanhebung die 9-Uhr-Tageskarte um 20 Cent teurer werden und künftig 6,20 Euro kosten. Die Einzelkarte für den Großbereich soll anstatt 3,10 Euro nach der Fahrpreiserhöhung 3,20 Euro kosten. Das Ticket für den Nahbereich wird um zehn Cent auf 2,20 Euro angehoben. Kinder müssen für eine Fahrkarte für den Großbereich künftig 1,20 Euro anstatt 1,10 Euro bezahlen.

Auch die Abokarten werden teurer: Für den Großbereich steigt der Preis von 84 Euro auf 85 Euro pro Monat. Die Seniorenkarte kostet künftig 49,40 Euro anstatt 48,50 Euro.

Der Fahrpreisentwicklung liegt der HVV-Tarifindex zugrunde. Dieser basiert auf der Kostenentwicklung für Personal, Diesel und Strom bei den Verkehrsunternehmen sowie auf der allgemeinen Verbraucherpreisentwicklung. Da die Dieselkosten seit Mitte 2014 gesunken sind und die Verbraucherpreise nur noch leicht steigen, fällt die Preisanhebung geringer als in den vergangenen Jahren aus: Im Jahr 2013 stiegen die HVV-Preise um 3,5 Prozent, 2014 um 3,2 Prozent und in diesem Jahr um 2,6 Prozent. Mit dem HVV-Antrag auf Tariferhöhung müssen sich nun die politischen Gremien befassen. Es ist kein Geheimnis, dass die Grünen verhindern wollten, dass im kommenden Jahr die Fahrpreise wieder an­steigen. Doch sie konnten sich bei den Koalitionsverhandlungen in diesem Punkt gegenüber der SPD nicht durchsetzen. (ug)