Hamburg . Opposition wirft dem Schulsenator Versagen vor und fordert mehr Lehrer
Die oppositionelle CDU in Hamburg hat Schulsenator Ties Rabe (SPD) vorgeworfen, seine Misserfolge bei der Inklusion schönzureden. „Die schulische Inklusion in Hamburg ist in ihrer heutigen Form gescheitert“, kritisierte die schulpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Karin Prien. „Fast täglich erreichen mich Hilferufe frustrierter Schüler, alleingelassener Lehrkräfte und verzweifelter Eltern. Schulsenator Rabes viereinhalb Amtsjahre haben maßgeblich zu dieser Lage beigetragen.“
Prien kritisierte, Rabe ignoriere sein persönliches Scheitern. „Doch statt zu einer ehrlichen Fehleranalyse lässt sich Rabe zu krudesten Äußerungen hinreißen.“ So vergleiche Rabe Schüler mit Behinderung mit Ertrinkenden und spreche dem Gros der Lehrer die Befähigung zu gutem Unterricht ab. „Diese Mischung aus Schönrednerei und Verhöhnung der Betroffenen ist ein Schlag ins Gesicht von Schülern, Lehrern und Eltern.“ Hamburg brauche wohnortnahe „Leuchtturmschulen“ sowie 70 zusätzliche Stellen für mehr Doppelbesetzungen in Klassen.
Rabe hatte dagegen ein positives Fazit der Inklusion gezogen. Zugleich hatte er Forderungen nach mehr Lehrern für Doppelbesetzungen in Klassen, in denen Schüler mit und ohne Behinderungen unterrichtet werden, zurückgewiesen. Hamburg habe 1100 zusätzliche Stellen geschaffen. Entscheidend sei nicht die Doppelbesetzung, sondern ein guter, differenzierter Unterricht.