Hamburg. Sollte Hamburg die Olympischen Spiele 2024 ausrichten, würde von der neuen Haltestelle aus eine Brücke über die Elbe gebaut werden.
Die Verlängerung der Hamburger U-Bahnlinie U4 kommt planmäßig voran. Zum Winterfahrplan 2018 werde die erste U-Bahn bis zur neuen Station Elbbrücken östlich der Hafencity fahren, sagte der Technik-Vorstand der Hamburger Hochbahn, Jens-Günter Lang, am Donnerstag an der Baustelle. Als weitere positive Botschaft fügte er hinzu: „Wir liegen voll im Kostenrahmen.“ Für das Projekt sind 178,3 Millionen Euro veranschlagt. Vom Bund kommen 72 Millionen Euro. Die Stadt refinanziert ihren Anteil großenteils über den Grundstücksverkauf.
Sollte Hamburg die Olympischen Spiele 2024 bekommen, würde von der neuen Haltestelle aus eine Brücke über die Elbe gebaut werden. Zunächst könnte sie von Fußgängern genutzt werden, die auf diesem Wege zur Olympic City auf dem Kleinen Grasbrook kämen. Später könnte die neue Elbquerung dann der erste Schritt für eine Verlängerung der U4 bis nach Kirchdorf Süd sein.
Ingenieure hatten Glück mit dem Baugrund
Der gute Baufortschritt hat zum großen Teil mit der Planung zu tun. Derzeit ist das Gelände östlich der Hafencity noch eine Brache, auf der die Baumaschinen nach Belieben platziert werden können. Kein Bauwerk behindert die Arbeiten vor der Kulisse von Großmarkt bis Hafencity mit Elbphilharmonie.
Das macht die Konstruktion auch etwa 30 bis 40 Prozent günstiger als ein vergleichbarer U-Bahnbau in bewohntem Gebiet, wie U4-Projektleiter Dirk Göhring sagte. Zum anderen hatten die Ingenieure auch Glück mit dem Baugrund, wie Lang erläuterte. In den Torf- und Kleischichten verbargen sich kaum Hindernisse aus der Eiszeit, wie schweres Geröll oder gar Felsen. Das hatte die Bauarbeiten am ersten Abschnitt der U4 noch verzögert.
Die 1,3 Kilometer lange Strecke wird in offener Bauweise errichtet. Das heißt, es werden von oben sogenannte Schlitzwände in den Boden gebaut und durch Querstreben stabilisiert. Dann holen Bagger den matschigen Kleiboden bis zu einer Tiefe von 20 Metern heraus. In der unter Wasser stehenden Baugrube bereiten Taucher derzeit das Einbringen einer Betonsohle vor. Dann kann das Wasser aus dieser „Wanne“ abgepumpt und der eigentliche U-Bahntunnel auf einem festen Sanduntergrund eingebaut werden. Ein wichtiger Bestandteil der gesamten Konstruktion ist der Hochwasserschutz.
Gleich nebenan entsteht neue S-Bahn-Haltestelle
In etwa 700 Metern Entfernung von der bestehenden Haltestelle Hafencity Universität kommt die Trasse der U-Bahn ans Licht und erreicht schließlich die oberirdische Station Elbbrücken. Diese wird mit einer Aussichtsplattform über die Norderelbe hinausragen.
Gleich nebenan will die Deutsche Bahn ebenfalls bis 2018 eine neue S-Bahn-Haltestelle bauen lassen. Die neue Station an der bestehenden Strecke zwischen Hauptbahnhof und Harburg soll nach Angaben der Bahn etwa 35 Millionen Euro kosten. Ein „Skywalk“ wird beide Haltestellen verbinden und das Umsteigen ermöglichen. Die Hochbahn rechnet auf ihrem neuen Streckenabschnitt mit 18 000 Fahrgästen täglich. Doch dafür muss erst einmal der neue Stadtteil wachsen.