Hamburg. Gegner und Befürworter wollen vor Referendum für ihre Position werben. Sportbund-Chef zuversichtlich, dass Hamburger Weg zu Spielen freimachen.
Gut 100 Tage vor dem Olympia-Referendum geht der Präsident des Hamburger Sportbundes (HSB), Jürgen Mantell, fest von einem klaren Ja der Bevölkerung zur Bewerbung um die Sommerspiele 2024 aus. „Ich rechne mit 70 Prozent“, sagte Mantell der Deutschen Presse-Agentur. Er bewege sich aber vor allem in Sportlerkreisen, die das Projekt alle unterstützen, und er wisse, dass es in anderen Kreisen auch skeptische Stimmen gebe. „Man muss aufpassen, zu euphorisch zu werden“, warnte er daher.
Vor dem Referendum, bei dem die Hamburger am 29. November den Weg für die Bewerbung freimachen können, müssten die Kampagnen-Macher in den nächsten Monaten noch „wahnsinnig intensiv“ für ihre Sache werben. „Wir müssen begründen, warum Olympische Spiele eine fantastische Sache für Hamburg wären“, sagte Mantell.
Dazu gehöre auch, auf Skeptiker wie die Bewegung NOlympia zuzugehen. Sozialabbau, steigende Mieten, Gentrifizierung - diese Argumente der Olympia-Gegner seien ihnen allen bekannt. „Die Sorgen sind alle widerlegbar. Die Planungen gehen dahin, genau dies zu verhindern oder nach Alternativen zu suchen“, sagte der HSB-Chef.
Neben der Hansestadt wollen auch Paris, Rom und Budapest die Spiele 2024 ausrichten. Zudem wird eine Kandidatur der nordamerikanischen Metropolen Los Angeles und Toronto erwartet. In diesem Mehrkampf bis zur endgültigen Nominierung im September 2017 sieht Mantell die deutsche Bewerberstadt aussichtsreich im Rennen.
Bevor die Bürger in gut drei Monaten über die Spiele entscheiden, müssen der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und Hamburg bis zum 15. September beim IOC offiziell ihr Interesse an dem Sport-Großereignis bekunden. (dpa)