Hamburg.

Der Vorwurf, dem sich Gerhard Kirsch ausgesetzt sieht, lautet „Mittelbare Falschbeurkundung“. Gegen den Landesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP) ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft. Offenbar ein Mitglied der Gewerkschaft hatte Einsicht in beim Amtsgericht hinterlegte Vereinsakten genommen, einen Fehler entdeckt und Anzeige erstattet. Dass es einen Fehler in den Unterlagen gibt, stellt Kirsch nicht infrage. „Es wurde ein Kopierfehler fabriziert, der mittlerweile korrigiert ist“, sagte Kirsch am Freitag dem Abendblatt. Dieser Fehler sei weder bei der GdP noch im Notariat noch beim Registergericht bemerkt worden. „Er ist durch alle drei Instanzen durchgerutscht“, so Kirsch.

Allerdings hat der Fehler Brisanz vor dem Hintergrund eines bereits länger andauernden Machtkampfs innerhalb des Hamburger Landesverbandes der Gewerkschaft der Polizei. Die eingereichte Satzung soll ausgerechnet da von dem Kopierfehler betroffen sein, wo Aufgaben und Rechte des Landesvorstands geregelt sind, der dem Landeschef kritisch gegenüber steht. Kirsch betonte, dass er den Ermittlungen „gelassen“ entgegen sehe.