Hamburg. Die Hamburger Hochbahn will ihr Carsharing-Angebot erweitern und stellt einige Punkte der bisherigen Berichterstattung richtig.

Die Hochbahn-Tochter Switchh plant, ihr Angebot an Alternativen für das eigene Auto auszuweiten und führt dazu Gespräche mit weiteren potenziellen Partnern. Das städtische Unternehmen ermöglicht seinen Kunden an verschiedenen Knotenpunkten bisher ein einfaches Umsteigen von Bussen und Bahnen auf Stadträder und den Carsharing-Anbieter car2go, sowie auf Fahrzeuge von Europcar. Die Verhandlungen werden voraussichtlich im Herbst abgeschlossen sein. Mit welchen weiteren Anbietern die Hochbahn spricht, wollte das Unternehmen nicht verraten, es deutet aber vieles darauf hin, dass DriveNow darunter sein dürfte. Das Unternehmen verfolgt ein ähnliches Konzept wie car2go und ist bislang mit rund 450 Fahrzeugen in Hamburg vertreten.

Anlass für die Suche nach weiteren Partnern ist der erfolgreiche Abschluss des zweijährigen Pilotprojektes. Car2go hatte mit der Umstellung auf das sogenannte „Smartphone Only"-System im Frühjahr, mit dem Nutzer nur noch über eine App auf die Autos zugreifen können, viele Kunden verprellt. Die App läuft nämlich nur auf ausgewählten Betriebssystemen. So können die neuen Fahrzeuge nur noch von Apple-Geräten und Android-Systemen geöffnet werden, für Windows-Phones soll es laut Unternehmen bald eine eigene Version geben. Nutzer, die kein Smartphone besitzen, gucken komplett in die Röhre.

Laut Hochbahnsprecher Christoph Kreienbaum gab es auch bei Switchh einige Beschwerden und Kündigungen wegen der Umstellung. „Sicherlich wäre es aus unserer Sicht wünschenswert, dass auch Nicht-Smartphone-Nutzer Zugang haben. Allerdings hat die Hochbahn keinen Einfluss auf die Geschäftspolitik von car2go", sagt Christoph Kreienbaum. In den Gesprächen mit neuen Partnern sei der „Zugang zum Produkt" nun ebenfalls ein Thema.

Auf Facebook muss das Unternehmen seit Wochen Kritik von Nutzern einstecken, die entweder keines der Betriebssysteme auf ihren Handys installiert haben oder gar kein Smartphone besitzen.

Andreas Leo, Unternehmenssprecher sagt dazu: „Der Anteil an car2go-Kunden ohne Smartphone ist tatsächlich sehr gering und liegt bei deutlich unter fünf Prozent. (...) Eine Windows-Phone-App steht kurz vor der Fertigstellung, wir rechnen mit der Veröffentlichung Mitte August. Car2go setzt auf das Smartphone als zentrale Schnittstelle für den gesamten Mietprozess: Suchen, Buchen, Öffnen und Schließen des Fahrzeugs sowie das Verwalten des Kundenkontos erfolgen mit nur einem Gerät."

In Hamburg wurden bereits 450 von 700 Smarts mit der neuen Technik ausgerüstet. Zum Ärger über die neue App mischt sich auch Enttäuschung über die Verkleinerung des Geschäftsgebietes in Hamburg. Seitdem das Unternehmen vor wenigen Wochen die Stadtteile Horn und Bramfeld von seiner Karte strich, sprechen viele Mitglieder davon, sich von dem Dienst ganz abzumelden.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel enthält einige Richtigstellungen der Hamburger Hochbahn, da in der Version vom Freitag nicht alle Sachverhalte korrekt dargestellt waren.