Die giftigen Abgase machen Kreuzfahrtschiffe zum Umweltdesaster. Mit Filtern, Landstrom und einigen Projekten steuert AIDA nun gegen.

Hamburg. Der deutsche Kreuzfahrtriese Aida hat eine positive Bilanz seiner Bemühungen für umweltfreundlichere Schiffsreisen gezogen. „Aida zeigt, dass wirtschaftlicher Erfolg und umweltbewusstes Handeln kein Widerspruch sein müssen“, sagte die Umweltdirektorin des Unternehmens, Monika Griefahn, am Freitag bei der Vorstellung des Nachhaltigkeitsberichts in Hamburg.

„Wir haben viele weitere wichtige Meilensteine in Sachen Umweltschutz erreicht. Mit AIDAsol wird weltweit das erste Kreuzfahrtschiff über die LNG Hybride Barge im Hamburger Hafen mit Strom aus emissionsarmem Flüssigerdgas versorgt. Weitere Schiffe der AIDA Flotte erhielten erste Einbauten des umfassenden Filtersystems zur Abgasreduzierung.

Im Herbst 2015 wird mit AIDAprima das erste Kreuzfahrtschiff weltweit in Dienst gestellt, welches sowohl über einen Dual-Fuel Motor für die Energieversorgung durch LNG während der Liegezeit in den Häfen, als auch über einen Landstromanschluss und ein umfassendes Filtersystem zur Abgasreinigung verfügt.

Größtes Problem der Flotte sind die Unmengen giftiger Abgase aus der Verbrennung von Schweröl. Griefahn versicherte, es gebe schrittweise Verbesserungen und künftig auch umweltfreundlichere Schiffe. Außerdem sei der Energieverbrauch pro Person an Bord um durchschnittlich 13 Prozent gesunken.

Der Kieler Klimaforscher Mojib Latif lobte den eingeschlagenen Kurs als guten Einstieg. Aida-Passagiere können eine freiwillige Klimaabgabe an die Organisation „atmosfair“ zahlen, deren Schirmherr Latif ist. Das Geld fließt in Klimaprojekte. Man werde aber genau auf die Maßnahmen des Aida-Konzerns achten, mahnte Latif.

AIDA führte außerdem einen Kriterienkatalog für nachhaltige Landausflüge ein: Ausflüge in allen Zielen werden unter Berücksichtigung ökologischer, sozialer und kultureller Parameter bewertet.