Hamburg. Die süßlich-scharfe Ingwerlimonade Herbal Moscow aus Hamburg ist gefragt. Das Getränk wird schon in 25 Länder exportiert.
Die Leute, die Hesam Montazer die Idee für sein Getränk lieferten, lebten vor 70 Jahren in den USA und hatten ein paar Probleme: Sie stellten Wodka her, doch der war damals in den Vereinigten Staaten noch weithin unbekannt. Sie hatten ein Ginger Beer gebraut, eine Limonade auf Ingwerbasis, die aber auch nicht gerade reißenden Absatz fand.
Also taten der Spirituosenmanager John G. Martin und der in Hollywood ansässige Wirt John A. Morgan sich und ihre Produkte zusammen und kreierten einen neuen Cocktail: den Moscow Mule. Ein Teil Wodka, drei Teile Ginger Beer, der Saft einer halben Limette mit viel Eis in einem Kupferbecher verrührt – fertig. Es war der Beginn des Wodka-Booms in den USA.
Ob Hesam Montazer mit Herbal Moscow den Getränkemarkt ähnlich grundlegend verändern wird, ist nicht abzusehen. Das sei aber auch gar nicht sein Anspruch und der seines Teams, sagt der 36 Jahre alte Hamburger: „Unser Hauptziel ist es, mit allen Beteiligten eine gute Zeit zu haben.“
13 „motivierte Menschen“, wie Montazer sagt, arbeiten derzeit daran, die mit Limetten-, Zitronen- und einem Schuss Gurkensaft versetzte Ingwerlimonade Herbal Moscow zu vermarkten.
Und knapp eineinhalb Jahre nachdem die erste 0,25-Liter-Dose abgefüllt wurde, scheint das Projekt auf einem sehr guten Weg zu sein. „Deutschlandweit sind wir flächendeckend im gut sortierten Handel sowie in der ausgewählten Gastronomie präsent.“ Montazer beliefert unter anderem Edeka-Geschäfte und einige Rewe-Märkte, Onlineshops für Barbedarf und Szenegetränke haben Herbal Moscow im Angebot. Zudem exportiere seine Firma Brand Garage mit Sitz an der Spaldingstraße bereits in 25 Länder, auch in arabische Staaten, sagt er.
Herbal Moscow enthält alle Zutaten für dem Moscow-Mule-Cocktail – außer den Wodka. Den kann man selbst dazugeben, muss man aber nicht. Pur schmeckt die Brause süßlich-scharf und zitronig mit einem Hauch Fichtennadel. Die Ingwerschärfe ist ziemlich nachhaltig.
Gut 13 Monate lang hat Hesam Montazer an dem Rezept getüftelt. Der Ingwer wird zwei Wochen lang fermentiert, die weiteren Zutaten kommen nach und nach hinzu. Produziert und abgefüllt wird das Getränk in einem großen Mineralbrunnen-Unternehmen in Baden-Württemberg. Für Montazer waren Produkt- und Markenentwicklung kein Neuland.
Er hat jahrelange Erfahrung im Vertrieb in der Szenegastronomie und war als Berater für Unternehmen der Getränkebranche tätig. „Schon auf dem Gymnasium habe ich mit einem Freund an Konzepten gearbeitet, wie man Getränke aus anderen Ländern in Deutschland auf den Markt bringen kann“, sagt er.
Der Umsatz mit Herbal Moscow habe sich deutlich besser entwickelt als erwartet, gegenüber dem Startjahr habe er sich verdoppelt, sagt Montazer. Zahlen aber bleiben sein Geheimnis. Genauso wie die Details des neuen Getränks, an dessen Rezept er arbeitet, und das „zeitnah“ präsentiert werden soll. Für Herbal Moscow will Hesam Montazer 2016 weitere Märkte erschließen: die USA. Und Russland.