Hamburg.

Die Hamburger Behörden arbeiten mit Hochdruck an neuen, sehr großen Containerdörfern für Flüchtlinge. Innensenator Michael Neumann (SPD) bekräftigte sein Vorhaben, mehrere Erstaufnahmen mit weiteren 20.000 Plätzen errichten zu lassen: „Ziel ist, dass wir Container in den nächsten Wochen aufbauen, damit zum Herbst hin die Anlagen komplett fertiggestellt sind“, sagte Neumann im NDR. Seine Behörde habe Container für rund vier Millionen Euro bestellt.

Bereits vor zwei Wochen hatte Neumann im Abendblatt-Interview angekündigt, dass jeder der sieben Bezirke eine Unterkunft mit jeweils 2000 bis 3000 Plätzen erhalten soll. Bezirksämter und Wirtschaftsbehörde sollten verfügbare Gewerbegebiete melden. Laut Innenbehörde sollen die Flächen zwischen 30.000 und 70.000 Quadratmeter groß sein. Mehrere Standorte seien bereits besichtigt worden.

Neumanns Pläne gehen weit über die Kalkulation des städtischen Trägers fördern & wohnen hinaus, die alle Erstaufnahmen des Senats betreibt und bislang mit einem Bedarf von 11.000 zusätz­lichen Plätzen für Flüchtlinge rechnete. Die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Karin Prien schlug vor, dass mindestens eine der neuen Unterkünfte für Flüchtlinge aus den sogenannten sicheren Herkunftsstaaten vorgehalten wird, deren Ablehnungsquote bei mehr als 99 Prozent liegt. Karin Prien: „Dadurch soll ihre Rückführung in die Heimat beschleunigt werden.“

Unterdessen ging am Donnerstagabend ein Treffen von Vertretern der Innenbehörde und des Bezirks Altona mit dem HSV ohne eine Einigung über die Unterbringung weiterer Flüchtlinge auf Parkplätzen am Volkspark­stadion zu Ende. Es sei ein „konstruktives Gespräch“ gewesen, so die Innenbehörde. Man sei weiter auf der Suche nach einer gemeinsamen Lösung.

Der HSV hatte in der vorigen Woche der Innenbehörde eine Unterlassungsanordnung geschickt, um zu verhindern, dass auf dem Parkplatz Schnackenburgallee weitere Zelte für Flüchtlinge entstehen.