Hamburg. Jörn Kruse reiste zum Gründungstreffen der neuen Lucke-Partei ALFA in Kassel. Einen Wechsel von der AfD zu ALFA lehnt er jedoch ab.
Hamburgs AfD-Fraktionschef und zurückgetretener Parteivorsitzender Jörn Kruse hat große Sympathien für Bernd Luckes neue Partei ALFA. „Die neue Partei ist die, von der ich glaubte, sie 2013 schon mit der AfD gegründet zu haben“, sagte Kruse am Montag. Einen Wechsel von der AfD zu ALFA lehnte Kruse dennoch ab. Er habe zwar wegen des Rechtsrucks in der AfD den Parteivorsitz niedergelegt und sei deshalb bis zur Neuwahl nur noch kommissarisch im Amt. Die Partei verlassen wolle er jedoch nicht.
Kruse begründete dies mit dem Wählerauftrag. Er sei bei der Bürgerschaftswahl im Februar für das AfD-Programm gewählt worden. „Dem fühle ich mich verpflichtet, aber nicht dem, was die Bundespartei macht.“ Auch gebe es anders als in der Bundespartei im Landesverband Hamburg keine rechtsextremen Tendenzen - auch nicht bei seinem innerparteilichen Gegner Dirk Nockemann. Der Fraktions- und Parteivize - früher Mitglied der rechtspopulistischen Schill-Partei - sei ein „Law and Order-Mann, aber kein Rechter“, sagte Kruse.
Der ehemalige AfD-Chef Lucke hatte am Wochenende in Kassel mit rund 70 früheren AfD-Anhängern die Partei ALFA (Allianz für Fortschritt und Aufbruch) gegründet und will damit an die Wurzeln der AfD anknüpfen. Kruse war ebenfalls nach Kassel gereist, um „alte Bekannte“ wiederzutreffen. Er legt Wert darauf, dass er nur Gast gewesen sei. „Ich bin an der Partei nicht beteiligt, habe sie nicht mitbegründet und bin auch kein Mitglied.“