München/ Hamburg. Hamburg und vier weitere Bundesländer haben Ferien. Auf den Straßen in und um Hamburg wird es eng. Feuerwehr appelliert an Autofahrer.

Der Automobilclub ADAC erwartet an diesem Wochenende „gewaltige Staus“. Autofahrer werden sich auf dem Weg in den Sommerurlaub wohl in Geduld üben müssen, denn mit Berlin, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind fünf Bundesländer gleichzeitig in die Ferien gestartet. Dazu kommt nach ADAC-Angaben noch der Süden der Niederlande.

„Es gibt kaum mehr Strecken ohne Staus“, heißt es in der ADAC-Stauprognose. „Wer kann, sollte für den Start in den Urlaub auf einen Tag unter der Woche ausweichen.“ Und am frühen Nachmittag rollte die Reisewelle auch langsam an. Auf der Autobahn A1 in Richtung Süden gab es gegen 17:30 Uhr, nach Angaben der Verkehrsleitzentrale, zwischen Stellingen und dem Elbtunnel rund fünf Kilometer stockenden Verkehr. Auf der Autobahn A7 in Richtung Norden gab es noch immer 14 Kilometer stockenden Verkehr zwischen Waltershof und Schnelsen. In der Stadt hat sich die Verkehrslage inzwischen wieder beruhigt.

Große Staus werden noch erwartet

Die großen Staus werden aber noch erwartet. Besonders betroffen sind nach ADAC-Angaben - um nur einige Beispiele zu nennen - die Strecken Richtung Nord- und Ostsee sowie die Großräume Hamburg und Berlin. Dazu kommen unter anderem die A1 zwischen Köln und Hamburg, die A2 zwischen Oberhausen und Berlin, die A3 zwischen Oberhausen und Passau, die A7 in beiden Richtungen oder die A8 Richtung Salzburg.

Besonders voll ist es nach ADAC-Angaben auf deutschen Straßen am Freitag zwischen 14 und 19 Uhr, am Sonnabend zwischen 11 und 18 Uhr sowie am Sonntag zwischen 14 und 20 Uhr.

Auf dem Flughafen in Hamburg blieb es am Freitag mit 226 Flügen und etwa 27.000 Passagieren noch „relativ normal“, wie eine Sprecherin berichtete. Die erwarteten insgesamt 352 Starts am Wochenende seien hingegen „total überdurchschnittlich“. Im Norden konnten bereits die Schüler in Hamburg in ihre sechswöchigen Sommerferien starten. Für die Schüler in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern war am Freitag der letzte Schultag.

Unfall im Norden sorgt für Behinderungen

Auf der Autobahn 21 nahe der Anschlussstelle Leezen bei Neversdorf (Kreis Segeberg) drohen am Wochenende Behinderungen. Ein mit Bauschutt beladener Kipplaster fuhr am Freitag in die Mittelschutzplanke und kippte um. Wie die Polizei mitteilte, wurde bei dem Unfall niemand verletzt. Die Bergung des 40-Tonners war nach zweieinhalb Stunden abgeschlossen, doch die Reparatur der Planke dauert bis voraussichtlich Montag. Die Überholspuren in beide Fahrtrichtungen sind daher gesperrt. Der Kipplaster verlor keine Ladung. Es lief aber Getriebeöl aus, das die Feuerwehr entfernte.

Unterdessen hat der Landesfeuerwehrverband an Autofahrer appelliert, in Staus Rettungsgassen freizuhalten. Nur so könnten Einsatzkräfte bei Unfällen schnell Hilfe leisten, sagte der stellvertretende Verbandsvorsitzende Ralf Kirchhoff am Freitag. Die Regel sei ganz einfach, sagte er. „Fahrzeuge auf der rechten Fahrspur fahren ganz nach rechts, die auf der linken Spur ganz nach links“, sagte er. Bei drei Fahrspuren je Richtung müsse die Gasse zwischen der linken und der mittleren Spur gebildet werden.

Die Rettungsgasse ist in Deutschland seit 1982 vorgeschrieben. Autofahrer, die sich nicht daran halten, müssen mit einem Verwarnungsgeld von 20 Euro rechnen. „In Österreich werden uneinsichtige Autofahrer dagegen mit bis 2180 Euro zur Kasse gebeten“, sagte Kirchhoff. Der Standstreifen werde von den Einsatzkräften ungern benutzt, weil er oft nicht auf ganzer Länge ausgebaut sei und zudem unvermutet durch liegengebliebeneFahrzeuge blockiert sein könne, sagte er.