Hamburg. Noch nie haben so viele Jugendliche in der Hansestadt die Hochschulreife erlangt wie 2015. Johanneum mit meisten 1,0er-Abiturienten.

Hamburgs Abiturienten-Boom hält unvermindert an. Nach Angaben der Schulbehörde vom Freitag erlangten an den Gymnasien, Stadtteilschulen und Beruflichen Gymnasien der Hansestadt diesmal 9286 Schüler die Hochschulreife. Das seien noch einmal 345 mehr als im Vorjahr, als bereits ein Höchststand gemessen wurde. Auf der anderen Seite stieg auch die Zahl der durchgefallenen Schüler. Insgesamt scheiterten 374 der 9660 zur schriftlichen Prüfung angetretenen Jugendlichen, wodurch sich die Quote im Vergleich zum Vorjahr von 3,7 auf 3,9 Prozent erhöhte. Die Traumnote von 1,0 erreichten 166 Schüler - nach 141 im Vorjahr. Die Durchschnittsnote aller Abiturienten verbesserte sich um 0,01 auf 2,43.

„Ich freue mich sehr darüber, dass Hamburgs Abiturienten das zweite große Zentralabitur gut bewältigt haben“, erklärte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Im Gegensatz zu den Vorjahren mussten die Jugendlichen bei ihren Prüfungen einige Änderungen bewältigen. So seien die schriftlichen Prüfungsaufgaben an allen Hamburger Gymnasien und Stadtteilschulen nach 2014 erst zum zweiten Mal in fast allen Fächern identisch und damit gleich schwer gewesen. Außerdem entsprachen Teile der Aufgaben in Mathematik, Englisch und Deutsch denen in Niedersachsen, Bayern, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

Bei den einzelnen Schulformen verbesserte sich die durchschnittliche Abiturnote geringfügig. Sie lag nach Angaben der Schulbehörde bei den Gymnasien bei 2,32 (Vorjahr: 2,33), bei den Stadtteilschulen bei 2,58 (2,6) und bei den Beruflichen Gymnasien bei 2,64 (2,7). Insgesamt haben in diesem Jahr 25 Prozent der Abiturienten einen Notenschnitt zwischen 1,0 und 1,9 geschafft (Vorjahr: 23 Prozent), 51 Prozent lagen zwischen 2,0 und 2,9 (Vorjahr: 53 Prozent), der Rest - 24 Prozent - war schlechter.

Im Schuljahr 2009/2010 gab es mit gut 12.000 Abiturienten zwar eine noch höhere Absolventenzahl. Doch die geht auf den damaligen Doppeljahrgang zurück, als gleichzeitig rund 4400 Jugendliche nach acht Jahren (G8) und 7600 Schüler nach neun Jahren Gymnasial- oder Gesamtschulzeit (G9) ihr Abitur ablegten.

Johanneum mit meisten 1,0er-Abiturienten

Die meisten 1,0er-Abiturienten an staatlichen Schulen zählte die Behörde mit neun am Johanneum in Hamburg-Winterhude, wo mit 1,96 auch die beste Abitur-Durchschnittsnote aller staatlichen Gymnasien vergeben wurde, sowie mit jeweils sechs am Gymnasium Buckhorn in Volksdorf und am Luisen-Gymnasium in Bergedorf. Die meisten Abiturienten bei den Gymnasien zählten das Gymnasium Lohbrügge mit 158 und das Gymnasium Grootmoor in Bramfeld mit 139. Bei den Stadtteilschulen waren dies die Goethe-Schule in Harburg mit 151 und die Otto-Hahn-Schule in Jenfeld mit 144 Abiturienten. (dpa)