Hamburg.
Es gilt als steinernes Archiv, das Auskunft gibt über Schicksale, Lebenswege und Glaubensvorstellungen. Dieser jüdische Friedhof ist ein herausragendes Geschichtszeugnis mit Grabmälern von hoher künstlerischer Qualität. Deshalb hat sich die Ständige Kultusministerkonferenz der Länder im Juni 2014 dafür entschieden, den weltberühmten Altonaer Friedhof in die nationale Vorschlagsliste für das Unesco-Weltkulturerbe aufzunehmen – und zwar für das Nominierungsjahr 2017. Geplant ist eine transnationale serielle Nominierung mit den Niederlanden, wo sich in Ouderkerk an der Amstel ein ganz ähnlicher Friedhof als Zeugnis der jüdisch-sephardischen Tradition befindet.
Auch für die zwischen 1906 und 1912 entstandene Sternwarte auf dem Gojenberg in Hamburg-Bergedorf ist eine transnationale serielle Bewerbung geplant. Sie soll unter dem Titel „Observatorien des 19. und 20. Jahrhunderts“ gemeinsam mit Argentinien erfolgen, wo es in La Plata eine Sternwarte von ebenfalls herausragender Bedeutung gibt. „Wie kaum ein anderes Observatorium auf der Welt dokumentiert die Hamburger Sternwarte die technische, mit der astronomischen Wissenschaft einhergehende Entwicklung der Teleskoptechnik von etwa 1850 bis zur Gegenwart“, heißt es in einer Mitteilung der Kulturbehörde. Trotz dieser Bedeutung wurde die Sternwarte im Sommer 2014 nicht auf die nationale Tentativliste gesetzt. Hamburg strebt aber weiterhin eine Bewerbung an.