Hamburg. Die Parade startet vom „Harley Village“ am Großmarkt und führt durch den Hafen, über die Köhlbrandbrücke und bis nach St. Pauli.

Zum Abschluss der Harley Days wollen am Sonntag (12 Uhr) bis zu zehntausend Motorradfahrer an einem Korso durch Hamburg teilnehmen. Die Parade startet vom „Harley Village“ am Großmarkt und führt durch den Hafen, über die Köhlbrandbrücke und zurück zur Hafencity bis nach St. Pauli. Angeführt wird sie in diesem Jahr von dem 85 Jahre alten Harley-Davidson-Veteran Harald Luther und dem früheren Rekordschwimmer Markus Deibler (25).

Luther war bereits bei den ersten Harley Days im Jahr 2003 an der Spitze des Motorradkorsos gefahren. Der frühere Textilkaufmann ist Mitbegründer des Hamburger Metropolitan Chapter und gilt als Urgestein der Harley-Davidson-Szene in der Hansestadt. Er fährt auf einem Original-Trike der Polizei von Texas von 1959. Mit Deiblers Teilnahme soll die Olympia-Bewerbung Hamburgs unterstützt werden. Zahlreiche Straßen werden für die Durchfahrt des Korsos gesperrt. Die Veranstalter erwarten Zehntausende Zuschauer.

Nabu kritisiert Harley Days scharf

Die Fans der US-Kultmarke kommen aus ganz Deutschland und dem Ausland. Die Hamburger Veranstalter bezeichnen ihr Treffen als größtes innerstädtisches Treffen von Harley-Davidson-Fahrern weltweit. Allerdings kommen auch in Daytona/Florida oder Sturgis/South Dakota jedes Jahr Hunderttausende zusammen.

Der Umweltverband Nabu kritisierte die Harley Days in Hamburg scharf. Die Einwohner der Stadt seien bereits zahlreichen unvermeidbaren Belastungen durch Bahn-, Flug- oder Straßenverkehrslärm ausgesetzt. „Dass aber vielen Hamburgerinnen und Hamburgern mit behördlichem Segen eine wirklich völlig entbehrliche Verlärmung durch mehrere Tausend laute Motorräder zugemutet wird, ist angesichts der bekannten gesundheitlichen Risiken völlig unverständlich“, sagte Malte Siegert vom Nabu. Eine vergleichsweise kleine Minderheit lebe ihre „pure Lebensfreude“ in extremem Maße auf Kosten einer schweigenden Mehrheit aus.

Um die Hamburger nicht zu sehr zu belästigen, hatten die Veranstalter die Kampagne „Respekt für Hamburg“ gestartet. Die Biker sollten Wohngebiete meiden und ihre Motoren möglichst wenig aufheulen lassen. Das Motorradtreffen kann auch in den nächsten fünf Jahren bis 2020 am Hamburger Großmarkt stattfinden. Der Vertrag sei vor kurzem verlängert worden, teilten die Organisatoren mit. (dpa)