HafenCity. Planer erläutern bei Bürgerwerkstatt ihre Ideen zur Nutzung und Nachnutzung des geplanten Olympiageländes auf dem Kleinen Grasbrook.

Vor dem Cruise Center in der HafenCity protestierte eine Hand voll Olympiagegner („Sport statt Olympia“) gegen Hamburgs Bewerbungskampagne, in der voll besetzten Halle präsentierten Architekten, Stadt- und Verkehrsplaner anlässlich der fünften Bürgerwerkstatt zu Olympia rund 850 Interessierten 90 Minuten lang ihre aktuellen Vorstellungen, wie das geplante Olympiazentrum Kleiner Grasbrook während und nach den Spielen aussehen könnte. Anschließend nutzten 80 Mitarbeiter der Hafenfirma Buss Logistik das Forum, um gegen die Kündigung des Pachtvertrags für Ende 2016 zu protestieren. Ein Gesprächsangebot von Christoph Krupp, dem Chef der Senatskanzlei, weitere Hafen-Autoritäten hinzuziehen, entspannte die Diskussion.

Mögliche Verlegungen von Hafenunternehmen sorgte auch andere Fragesteller. Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt hatte bei ihrer Begrüßung indes klargestellt, dass die Stadt jeder Firma geeignete Flächen garantiert, „um ihren Betrieb erfolgreich fortsetzen zu können“. Mit der „Olympic City“ könnte jedoch auf dem Kleinen Grasbrook ein Quartier entstehen, sagte Stapelfeldt, „das auch nach den Spielen lebenswert ist und in dem die verbleibenden Sportstätten aktiv genutzt werden. Von dem neuen Stadtteil sollen langfristig möglichst viele Menschen profitieren, damit ein echter Mehrwert für Hamburg entsteht.“

Die drei auf dem Kleinen Grasbrook vorgesehenen Arenen, Olympiastadion, Olympia- und Schwimmhalle, sollen die drei vorhandenen Höfte besetzen, schlagen die Planer vor. Die Bauten sollen Hamburgs Elbpanorama mit außergewöhnlicher Gestalt prägen, aus den Arenen wiederum soll durch gläserne Fassaden, auch im Olympiastadion, ein Blick auf Hamburgs Innenstadt möglich sein. Das Auseinanderrücken der Sportstätten hat während der Spiele den Effekt, dass für die Besucherströme keine Engstellen entstehen. Das olympische Dorf kann dagegen nur auf der südlichen Halbinsel angeordnet werden und wird nicht durch den Moldauhafen getrennt, was die Sicherung des Dorfes erleichtert. Die Schwimmhalle auf der nördlichen Halbinsel ist von der U-Bahn-Station HafenCity-Universität und später von der neu geplanten Station OlympicCity zu Fuß zu erreichen. Im Umfeld der Schwimmhalle sind zudem spektakuläre Außenanlagen möglich.

Parallel dazu werden die Ideen zur Nachnutzung des Olympiastadions (mit Aussichtsplattform) verfolgt: ein rückgebautes Leichtathletikstadion oder Wohnungsbau im Tribünenbereich sind vorstellbar, eine neue Spielstätte für den HSV eher nicht. Der Pylon, der die Dachkonstruktion hält, könnte nach den Spielen erhalten bleiben und als Aussichtsplattform auf den Hafen und als olympische Erbe dienen.

Im Verkehrskonzept wird die Nutzung von Fahrrädern, U- und S-Bahn präferiert. Der Autoverkehr soll später auf dem Kleinen Grasbrook auf bis zu 25 Prozent reduziert werden, hier sind nur zweispurige Straßen vorgesehen. Eine neue Elbbrücke in die Innenstadt würde die Fahrzeiten für Radfahrer in die City erheblich verkürzen.