Hamburg . Vor 30 Jahren wurden die Sat.1-Informationssendungen in der City Nord produziert. Die Mannschaft von damals traf sich jetzt wieder.

Strömender Gewitterregen, viel Bier und scharfe Currywurst: Das Wetter und die Kulinarik im Bierzelt des Landhauses Walter am Stadtpark rückten jedoch in den Hintergrund und wurden dominiert von der Freude über das nicht selten auch unverhoffte Wiedersehen der etwa 200 Kolleginnen und Kollegen, die zum Treffen der „Sat.1-Dinos“ angereist waren – aus allen Teilen der Republik.

Denn gleich nebenan, in der Waschbeton-Hochburg City Nord, im Mexikoring, hatten sie vor 30 Jahren damit begonnen, parallel zum Mitbewerber RTLplus, die deutsche Fernsehlandschaft aufzurütteln. Im Mexikoring wurden anfänglich die Sat.1-Nachrichten produziert, arbeiteten die Magazin- und Sportredaktionen und wurde das regionale Fenster „Wir im Norden“ produziert – die medienpolitische Bedingung dafür, dass der private Sender sein Programm in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein auch über Antenne ausstrahlen durfte.

Dass sich die Medien allesamt zurzeit im Umbruch befinden – manche verwenden dafür gerne auch das Wort „Krise“ – war auf dem „Klassentreffen“ nur ein Randthema. Viel lieber schwelgte man in den Erinnerungen an die „Pionierzeiten“ des privaten Fernsehens, als die „Sendungen noch mit der Hand gemacht wurden und so manche – beinahe schon legendäre Panne – redaktionsintern geradezu bejubelt wurde: als Beweis dafür, dass man eben „anders war, als das etablierte Fernsehprogramm der öffentlich-rechtlichen Sender – nämlich frischer, unkonventioneller und manchmal richtig frech und albern.“

So begannen die meisten Gespräche auch mit den Worten „...weißt du noch, als...?, gefolgt von „Mensch, ich weiß, wer du bist, und ich weiß auch, was du damals gemacht hast – aber wie heißt du noch mal?“ Die ehemaligen Sat.1 Moderatoren und Moderatorinnen Susanne Holst, Andrea Scherell, Armin Halle oder Dieter Kronzucker mussten letztere Frage selbstverständlich nicht ein einziges Mal beantworten.