Hamburg. Der Namen des Ladens würde im Falle des HSV-Abstiegs nicht mehr passen. Deshalb denkt der Wirt über eine Umbenennung nach.

Die Anspannung ist riesig. Auch bei Mario Drifte, dem Wirt der HSV-Kult-Kneipe „UnabsteigBAR“ am Bahnhof Stellingen. Wenn der HSV am Sonnabend um 15.30 Uhr auf den FC Schalke trifft, fiebert der HSV-Fan genau wie seine rund 150 Gäste mit seinem Club mit. Ein Abstieg wäre für ihn eine Katastrophe - nicht nur als Anhänger, sondern auch als Kneipenwirt. Denn der Name des beliebten Treffpunkts würde in diesem Fall nicht mehr passen. "Wir würden den Namen wohl als erstes mit der Aufschrift "UnfassBAR" überkleben, da es kaum zu fassen ist, wie viele Fehler in diesem Verein gemacht wurden", sagt Drifte.

Doch auf Dauer will der Wirt zu dem angestammten Namen zurückkehren. "Vielleicht erweitern wir den Namen um die Zeit der Stadionuhr, die die Bundesligazugehörigkeit anzeigt bzw. dann angezeigt hat." Also 51 Jahre, 272 Tage und etwa 20 Minuten. Die Namen „Absteige“, oder "AbsteigBAR" die ebenfalls kolportiert wurden, stehen nicht ernsthaft zur Debatte.

Ab 10 Uhr öffnet die Bar am Sonnabend die Pforten, Reservierungen können nicht vorgenommen werden. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Allerdings haben sich schon mehrere Kamerateams angekündigt, es könnte also ein wenig enger werden. Zudem weiß Drifte von einigen Dauerkarteninhabern, die das finale Spiel nicht im Stadion gucken wollen, da sie einen Abstieg vor Ort schlichtweg nicht ertragen könnten.

Ein Abstieg könnte den Kult-Wirt auch wirtschaftlich treffen, denn zu den Heimspielen würden wohl weniger Gäste kommen. “Es ist etwas anderes, ob die Dortmunder Fans in der Stadt sind, die sich hier mit befreundeten Hamburgern gerne in meiner Kneipe treffen, oder etwa Fans von Erzgebirge Aue, die von meinem Laden noch nie gehört haben“, sagte Drifte.