Zum Gedenken an das Leben und Wirken von Joseph Carlebach (1883–1942) verleiht die Universität Hamburg für herausragende wissenschaftliche Beiträge junger Wissenschaftler zur jüdischen Geschichte, Religion und Kultur den Joseph Carlebach-Preis. Joseph Carlebach war der letzte Oberrabbiner der Gemeinden Altona und Hamburg bis zu seiner Deportation 1941 nach Riga. Am 26. März 1942 wurden er, seine Frau Charlotte und seine drei jüngsten Töchter Ruth, Noemi und Sara im Wald von Biķernieki bei Riga erschossen.
Seit der erstmaligen Verleihung im Jahr 2004 soll der Joseph Carlebach-Preis seinen Namen lebendig erhalten und zugleich seiner Tochter Prof. Dr. Miriam Gillis-Carlebach für ihr Bemühen um Verständigung, Zusammenarbeit und gemeinsames Erinnern gewidmet sein, heißt es in der Uni. Sie war Gast bei der Preisverleihung. Ebenfalls mit dem Carlebach-Preis wurde am Dienstagabend die Wissenschaftlerin Lea Wohl von Haselberg für ihre Dissertation über jüdische Spielfilmfiguren im westdeutschen Film und Fernsehen nach 1945 ausgezeichnet. Mit der Preisverleihung fand die 10. Joseph-Carlebach-Konferenz ihren Abschluss. Sie stand unter dem Motto „Väter und Vaterfiguren in jüdischer Geschichte, Religion und Kultur“. (esh)