Hamburg . Der Service nennt sich Fahrradgarderobe und ist auf Expansionskurs im Norden. Das Start-up will auch Ladestationen für E-Bikes bieten.

Im Theater die Jacke an der Garderobe abgeben und beim Festival das Fahrrad? Auch das geht. Wer in Hamburg und Umgebung mit dem Rad zu Großveranstaltungen kommt, kann sein Gefährt immer öfter an einem bewachten Stellplatz abgeben. „Fahrradgarderobe“ nennt sich der mobile Service, den zwei Hamburger Gründer unter anderem bereits beim Reeperbahn Festival, der Altonale und beim Halbmarathon anbieten. Dabei können Festival-Besucher ihr Rad in einem Triathlonständer aufhängen, vor Diebstahl und Vandalismus versichert und bewacht - ähnlich wie bei bei einer Garderobe für Jacken und Taschen. Jetzt wollen die mit dem Deutschen Fahrradpreis ausgezeichneten Helen Schepers und Michael Kellenbenz mit ihrer Idee expandieren. Helfen soll dabei eine Crowdfunding-Aktion.

Mit online eingeworbenen Mitteln wollen die Hamburger kompakte und ultraleichte Fahrradständer bei Kultur- und Sportveranstaltungen sowie Stadtfesten in ganz Norddeutschland anbieten. „Zusammen mit einem Produktdesigner und einem Metallbauer wollen wir unseren eigenen, maximal materialschonenden Fahrradständer nach einem Vorbild aus dem Triathlonsport entwickeln“, sagt Michael Kellenbenz. „Mit diesen können wir künftig bis zu 30 Prozent mehr Fahrräder sichern.“ Auch Ladestationen für E-Bikes und einen Reparaturservice soll es in Zukunft geben.

Bis zum 26. Mai kann jeder das Projekt mit einem Betrag ab 7,50 Euro unterstützen. Innerhalb der ersten fünf Tage der Aktion kamen so bereits knapp 1600 Euro zusammen. 5000 Euro haben sich die Organisatoren als Ziel gesetzt. „Wir sind hoch zufrieden mit der bisherigen Unterstützung“, so Kellenbenz. Auch Unternehmen können die „Fahrradgarderobe“ inklusive Serviceteam für 1500 Euro für eigene Events mieten.

In den vergangenen zwei Jahren seit Gründung der „Fahrradgarderobe“ haben bereits mehrere Tausend Fahrradfahrer den Service bei Großveranstaltungen genutzt. Darunter auch das Hurricane Festival in Scheeßel, das Dockville Festival und das Norderstedter Stadtfest. Zuletzt gelang dem Hamburger Start-up mit seinem Angebot bei einem Handball-Bundesliga-Spiel der Sprung nach Berlin. In Hamburg kommt die Fahrradgarderobe anlässlich der „Millerntor Gallery“ im Juli auf St. Pauli erstmals vor einem Fußball-Stadion zum Einsatz.