Hamburg. Mithilfe der Olympiakampagne sollen mehr Veranstaltungen in die Stadt geholt werden. Kosten der WM betragen rund drei Millionen Euro.

Hamburg wird sich in den nächsten Jahren verstärkt um die Ausrichtung internationaler Sportveranstaltungen bemühen. Das ist die erste Konsequenz aus der Olympiabewerbung der Stadt für die Sommerspiele 2024 oder 2028. „Es ist wichtig, dass Hamburg künftig international präsent sein wird“, sagte Michael Vesper, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), nach dem ganztägigen Workshop mit Vertretern der Stadt im Rathaus. Ein weiteres Ergebnis der ersten Sondierungsgespräche: Die Gründung einer Olympia-Bewerbungsgesellschaft soll möglichst noch im April erfolgen.

In den vergangenen Tagen trafen bei Hamburgs Sportamtsleiterin Lydia Kleist bereits zahlreiche Vorschläge nationaler Fachverbände ein, die Interesse signalisierten, sich mit Hamburg um eine EM oder WM zu bewerben. Ganz konkret ist das Anliegen des Hamburger Marathonchefs Frank Thaleiser. Er möchte die Halbmarathon-Weltmeisterschaft Ende März 2018 in Hamburg ausrichten. Bis zum 13. April bleibt dafür Zeit, sich beim Weltverband IAAF anzumelden. Die Entscheidung über die Titelkämpfe in drei Jahren fällt am 15. November in Monaco.

Die Kosten der WM, die auch Laufveranstalter Karsten Schölermann (Agentur BMS) organisieren will, betragen rund drei Millionen Euro, wovon die Stadt wohl die Hälfte zu tragen hätte. Der Vorteil: Die IAAF verlangt keine Lizenzgebühren, aber der Veranstalter muss Anreise, Kost und Logis für etwa 250 Topathleten aus aller Welt bezahlen. Refinanziert werden könnte das Event durch die Startgelder der Jedermänner, die mitlaufen dürfen. 2014 in Kopenhagen nahmen 20.000 Hobbyläufer an der WM teil. „Das ist sicherlich ein hochinteressantes Projekt, doch es wird von uns keine Schnellschüsse geben, was internationale Veranstaltungen betrifft“, sagte Christoph Krupp, der Chef der Senatskanzlei.

Unterdessen zeichnet sich ab, dass die Volksbefragung zu Olympischen Spielen in Hamburg im Oktober oder November abgehalten wird. „Ein Termin vor dem offiziellen Bewerbungsschluss beim IOC am 15. September werden wir kaum noch schaffen“, sagte SPD-Fraktionschef Andreas Dressel nach der Beratung des Verfassungsausschusses. Zum 24. April haben die Fraktionen Verfassungsexperten zur Anhörung eingeladen. Vor der parlamentarischen Sommerpause soll eine mögliche Verfassungsänderung in die Bürgerschaft eingebracht werden.