Hamburg . Rund sieben Kilometer von Hammerbrook bis Wilhelmsburg musste die Polizei den Smart verfolgen. Zuletzt flüchtete der Fahrer sogar zu Fuß.
Eigentlich machten die Beamten nur Kontrollen an einer Ampel an einer Kreuzung des Heidenkampsweg in Hammerbrook - doch dann mussten die zivilen Polizisten zu einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd durchstarten: Ein dunkler Smart fuhr mit offensichtlich deutlich überhöhter Geschwindigkeit und unter Ausnutzung aller Fahrstreifen links und rechts an den fahrenden Autos vorbei.
Eine Kurve durchfuhr er mit etwa 100 km/h statt der erlaubten 60 km/h. An der Ausfahrt Georgswerder verließ der Smart die Autobahn und schlängelte sich an der roten Ampel der Kreuzung Veddeler Straße/Georgswerder Bogen zwischen wartenden Fahrzeugen durch.
Bushaltestellen mit dort haltenden Linienbussen passierte der Fahrer mit deutlich zu hoher Geschwindigkeit und schaltete dabei die Warnblinkanlage an. Vor der Harburger Chaussee bog der 21-Jährige dann bei roter Ampel in die Georg-Wilhelm-Straße ab und von dort in die hier als Einbahnstraße ausgewiesene Fährstraße ein. Die entgegenkommenden Fahrzeuge mussten zur Vermeidung von Unfällen nach links und rechts ausweichen.
Auf die Stopp- bzw. Haltesignale des mit Blaulicht fahrenden Polizeiwagens reagierte der Fahrer nicht.
An der Einmündung Mannesallee/Eckermannstraße wurde der Smart mit einer Vollbremsung unvermittelt zum Stillstand gebracht. Der nachfolgende Funkstreifenwagen touchierte dabei den Smart. Daraufhin setzte der 21-Jährige seine Flucht zu Fuß mit einem Sprung über die Motorhaube fort, konnte jedoch von den Beamten gestoppt und vorläufig festgenommen werden.
Der Unfallfahrer leistete bei seiner Festnahme erheblichen Widerstand und forderte umstehende Personen, die vor einer Moschee standen mit den Worten „Helft mir, ihr seid doch auch Moslems“ zur Hilfe auf. Der Mann wurde dann zu einem Drogen- und Alkoholtest zum Polizeikommissariat gebracht. Der Test war jedoch negativ. Der Fahrer war zudem im Besitz eines gültigen Führerscheins, der jedoch aufgrund der Verkehrsverstöße beschlagnahmt wurde.
Der Smart wurde sichergestellt, da bislang noch nicht geklärt werden konnte, wer Eigentümer des Wagens ist. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der 21-Jährige entlassen. Er muss sich nun in einem Ermittlungsverfahren wegen Straßenverkehrsgefährdung, Verkehrsunfall mit Flucht und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte verantworten. (mia)