Hamburg . Sechs Brücken werden an der Autobahn abgerissen. Start ist im April. Im Juni geht an drei Wochenenden nichts mehr. Schnelsen besonders getroffen.
Autofahrer, die in den kommenden Monaten in Hamburg und Schleswig-Holstein auf der Autobahn 7 unterwegs sind, werden sich auf massive Beeinträchtigungen einstellen müssen. Weil die Autobahn erneuert und von vier auf sechs Spuren erweitert wird, müssen an verschiedenen Stellen Autobahnbrücken verbreitert werden, teilte die für die Umsetzung zuständige Projektgesellschaft Via Solutions Nord mit. An vier Wochenenden werde die viel befahrene Verkehrstrasse an unterschiedlichen Stellen vollständig gesperrt werden, damit insgesamt sechs Brücken abgerissen werden könnten. Die erste Sperrung sei bereits für Ende April geplant.
Die Erneuerung der Autobahn 7 vom Nordwestkreuz bis zum Dreieck Bordesholm begann im Herbst vergangenen Jahres. Bislang sind vor allem vorbereitende Arbeiten zu erkennen. Das Ende der Bauarbeiten ist für das Jahr 2018 geplant. Auf schleswig-holsteinischem Gebiet soll die Sanierung etwa 340 Millionen Euro kosten. Die Erneuerung des 59,8 Kilometer langen Abschnitts erfolgt im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) nach einem neuen Betriebs- und Finanzierungsmodell.
Die erste Vollsperrung werde es voraussichtlich in der Nacht von Sonnabend, den 25. April, auf Sonntag, den 26. April, zwischen 21 Uhr abends und neun Uhr morgens geben, heißt es in einer Mitteilung von Via Solutions Nord weiter. In diesem Zeitraum werde die A 7 zwischen den Anschlussstellen Schnelsen-Nord und Kaltenkirchen auf einer Länge von 23 Kilometer gesperrt. Betroffenen seien auch die auf der Strecke liegenden Anschlussstellen Quickborn und Henstedt-Ulzburg.
Die Sperrung sei notwendig, weil drei über die A 7 führende Brücken abgebrochen werden müssen. Sie seien für die künftige Autobahnbreite von sechs Fahrstreifen und zwei Standstreifen zu kurz und müssen durch längere Bauwerke ersetzt werden. Das gelte für die Brücke im Verlauf der Kreisstraße 24 (BW 203) nördlich von Ellerau, für die Überführung im Verlauf des Garstedter Wegs (BW 103) in Höhe Bönningstedt und die Brücke im Verlauf des Wirtschaftswegs Schirnau (BW 213) in Höhe Kaltenkirchen.
Im Juni wird die A 7 dann gleich an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden zeitweise gesperrt. Voraussichtlich am Wochenende vom 13./14. Juni werde in Höhe Neumünster die Autobahnüberführung im Verlauf des Prehnsfelder Wegs (BW 416) abgerissen, erklärte Via Solutions Nord. Allerdings müsse die A 7 zwischen Neumünster-Nord und Neumünster-Mitte lediglich von Sonnabend, 22 Uhr, bis Sonntag, neun Uhr, dicht gemacht werden. Ausweichrouten werden den Autofahrern rechtzeitig bekannt gegeben.
Besonders heftig werden die Sperrungen der A 7 allerdings auf Hamburger Gebiet im Bereich Schnelsen. Hier müssen die Brücken, die die Frohmestraße und die Heidlohstraße über die A 7 führten, abgerissen und durch Stahlprovisorien ersetzt werden, sagte Via-Solutions-Nord-Sprecher Peter Caspar Hamel. „Am vorletzten und letzten Juni-Wochenende wird die Autobahn daher jeweils von Freitagabend bis Montagfrüh – insgesamt 100 Stunden lang – gesperrt.“
Anfang Mai starten jeweils nördlich der beiden Brücken die Ausschachtungsarbeiten und die Errichtung der neuen Brückenpfeiler, sagte Hamel. Neben der Autobahn werden anschließend die Stahlkonstruktionen der Ersatzbrücken montiert und später – in den Nächten der Sperrung – in die vorbereiteten Brückenpfeiler eingehoben.
Bei Schnelsen droht besonderes Chaos
Im Bereich Schnelsen wird die A 7 auf einer Länge von 4,3 Kilometern erweitert. Allerdings gehört dazu ein 550 Meter langer Lärmschutztunnel, der die Stadt wieder zusammenwachsen lassen soll. Auf dem Deckel sind Garten- und Parkanlagen vorgesehen. Der Planfeststellungsbeschluss für das Projekt erging im Dezember 2012. Die erste Tunnelröhre soll bereits Ende 2016 fertig sein, das gesamte Bauvorhaben Ende 2018. Die Kosten liegen bei rund 222 Millionen Euro.
Um bei den Bauarbeiten die Fahrbahn nicht zu beschädigen, werde unter den Brückenbauwerken Sand auf eine Höhe von 1,50 Meter aufgeschüttet, sagte Via-Solutions-Sprecher Hamel. Bei den Arbeiten abgerissene Teile können so gefahrlos herunterfallen.
Im Rahmen der Erneuerung der A 7 vom nördlichen Ausgang des Elbtunnels sind zwei weitere Autobahntunnel geplant: in den Bereichen Stellingen und Altona. Seit vergangenem Jahr wird zudem die Langenfelder Brücke unweit des Volksparks erneuert.