Hamburg. Über ein Jahr lang nutzte der Mann eine technische Schwachstelle und verkaufte Tickets im Internet. Nicht sein erster Online-Betrug.

Das Landgericht Hamburg hat fünf Betrüger verurteilt, die die Deutsche Bahn um mehr als 750.000 Euro geprellt haben. Der 26 Jahre alte Haupttäter wurde zu einer Gefängnisstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt, teilte die Bundespolizei am Dienstag mit. Gegen vier Mittäter verhängte das Gericht Bewährungsstrafen und eine Geldstrafe, wie Gerichtssprecherin Ruth Hütteroth bestätigte. Das Urteil der Jugendkammer erging den Angaben zufolge bereits am 25. Februar.

Insgesamt ging es laut Bundespolizei um fast 5000 Fälle des versuchten oder vollendeten Betrugs zwischen Ende August 2013 und Juli 2014. Die Verurteilten im Alter zwischen 18 und 26 Jahren hatten nach Ansicht des Gerichts Schwachstellen der bargeldlosen Zahlungssysteme ausgenutzt, um Fahrausweise online zu kaufen. Hierfür gaben sie ausgespähte Kreditkartendaten ahnungsloser Bürger an. Die Fahrkarten wurden dann bundesweit zu stark reduzierten Preisen über das Internet verkauft.

Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass der 26-Jährige bereits im November 2012 wegen Online-Betrugs festgenommen worden war. Ein Haftbefehl gegen ihn wurde aber außer Vollzug gesetzt. Zudem verfügte der Mann der Bundespolizei zufolge über Kopien von Ermittlungsakten. So habe er die Ermittlungen der Polizei erschweren können. Am 14. November 2014 hatte ihn das Landgericht Hamburg bereits zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Im Zuge der Ermittlungen waren neun Wohnungen in Hamburg, eine Wohnung in Seevetal (Niedersachsen) und eine Wohnung in Gadebusch (Mecklenburg-Vorpommern) durchsucht worden