Hamburg . Dora Heyenn war im Wahlkampf das Gesicht der Hamburger Linken. Das hat nicht allen Linken gefallen, trotz des guten Wahlergebnisses.

Die Fraktion der Linken in der Hamburger Bürgerschaft hat ihre Spitzenkandidatin Dora Heyenn nicht wieder in die Fraktionsführung gewählt. Die Fraktion werde künftig von Sabine Boeddinghaus und Cansu Özdemir als Doppelspitze geführt, teilte die Linke nach zweitägigen Beratungen am Sonntag mit. Die Parlamentarische Geschäftsführung übernehme künftig Heike Sudmann, als stellvertretender Fraktionsvorsitzender wurde Deniz Celik gewählt. Nähere Hintergründe für die Entscheidung will die Linke am Montag bei einer Pressekonferenz erläutern.

Bislang wurde die Fraktion von Heyenn geführt, die erfolgreich auch als Spitzenkandidatin im Wahlkampf plakatiert wurde. Die Linken erzielten in Hamburg nach dem Saarland das zweitbeste Ergebnis in Westdeutschland und verbesserten sich auf 8,5 Prozent. Die Fraktion zählt nun elf Abgeordnete, drei mehr als bisher. Dennoch bemängelten Teile der Partei, dass Heyenn inzwischen so präsent sei, dass die Partei hinter ihr verschwinde.

Die Erziehungswissenschaftlerin Boeddinghaus war bislang Fraktionsvorsitzende der Linken in der Bezirksversammlung Harburg. Die Bildungspolitikerin gehört erstmals der Bürgerschaft an. Die Studentin Özdemir hat dagegen bereits eine Wahlperiode Erfahrung und ist Sprecherin für Soziales, Integration und Inklusion.