Im Vorfeld eines Info-Abends machen sich Anwohner ihre Gedanken. Flugblätter mit der Aufschrift „Terror-Camp stoppen“ sollen verteilt worden sein.

Hamburg. Die Sozialbehörde will minderjährige unbegleitete Flüchtlinge am Rande der Gartenstadt Berne unterbringen. An der Kathenkoppel wird die Stadt ein Wohnhaus für bis zu 24 Jugendliche anmieten. Am 24. Februar wollen Vertreter des Bezirksamts um 18 Uhr im Volkshaus Berne (Saselheider Weg 6) informieren und Bürgerfragen beantworten. Und Informationsbedarf gibt es offenbar reichlich. Eine Anwohnerin berichtet, dass Nachbarn „aufgescheucht“ seien und dass sich Angst breit mache. An ihrem Auto habe die Anwohnerin kürzlich ein Flugblatt mit der Aufschrift „Terror-Camp stoppen“ gefunden.

Die Aktion scheint in Zusammenhang mit dem als rechtsradikal eingestuften Andreas Schacht zu stehen. Bereits im vergangenen Jahr hatte er zu einer Demonstration gegen Flüchtlingsheime aufgerufen. Vor wenigen Tagen postete er auf seiner Facebookseite:

Die Information über die aktuellen Planungen hätten sie erst bekommen, als die Bautätigkeit schon in vollem Gang gewesen seien. Ursprünglich sollten an selber Stelle Eigentumswohnungen entsehen. Der Investor hat sich jedoch entschlossen, auf Anfrage der Behörde die Immobilie zu vermieten.

Zum Hintergrund: Kürzlich war die Flüchtlingsunterkunft an der Feuerbergstraße in die Schlagzeilen geraten, weil einige der dort untergebrachten minderjährigen Flüchtlinge straffällig geworden waren. Alle 120 (ob straffällig geworden oder nicht) werden nun umquartiert. Kriminell auffällige sollen an den Bullerdeich und an die Haldesdorfer Straße ziehen. Von den gegenwärtig rund 1300 minderjährigen unbegleitete Flüchtlinge in Hamburg gelten 50 als auffällig.