Nach den neuen Sparplänen der Konzernführung könnten allein in der Wandsbeker Filiale 20 Prozent der Mitarbeiter entlassen werden. Betriebsrat bangt um das Warenhaus-Konzept.

Wandsbek. Karstadt-Mitarbeiter müssen auch im neuen Jahr weiter um ihre Jobs bangen. Der Konzern schickte in der vergangenen Woche seine Sparpläne an die einzelnen Filialen raus. Demnach müssen sich auch die Hamburger Angestellten auf tiefe Einschnitte vorbereiten.

Nach Informationen des Hamburger-Wochenblatts plant Karstadt allein in der Wandsbeker Filiale 30 bis 40 Mitarbeiter zu entlassen, was einem Personalabbau von bis zu 20 Prozent gleichkommt.

Mit den Plänen zieht sich der Konzern weiter aus Hamburgs Osten zurück. Zuletzt gab Karstadt seine Filiale in Billstedt auf, nach Medienberichten könnte der Textil-Discounter Primark die Fläche im Billstedt-Center übernehmen.

Nach Wochenblatt-Informationen plant der Konzern in der Wandsbeker Filiale 30 bis 40 Mitarbeiter zu entlassen oder zu verlegen, das wären immerhin bis zu 20 Prozent der Beschäftigten. Bundesweit wird im Unternehmen sogar von bis zu 3.000 Entlassungen gesprochen. Mit den Plänen zieht sich der Konzern weiter aus Hamburgs Osten zurück. Zuletzt gab Karstadt seine Filiale in Billstedt auf, nach Medienberichten könnte der Textil-Discounter Primark die Fläche im Billstedt-Center übernehmen.

Ein solcher Einschnitt würde sich unausweichlich auf die Filiale selbst auswirken. Auf Anfrage sagte der Wandsbeker Betriebsratsvorsitzende Jürgen Gehring dazu: „Wenn die Pläne so umgesetzt werden, können wir uns nicht mehr als Warenhaus bezeichnen.“

Gehring befürchtet eine deutliche Umstellung der Filiale in Wandsbek. So könnte der Karstadt-typische Verkaufsbereich, viele kleine separate Stände mit Beratern, großen Selbstbedienungsflächen weichen – so, wie man sie aus Discountgeschäften kennt. „Viele unserer Kunden wären enttäuscht, wenn die Beratung in unseren Filialen wegfallen würde“, sagt Gehring.

Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Konzernführung könnten die letzte Möglichkeit sein, den radikalen Personalabbau in Wandsbek zu verhindern.

Die Gespräche zum „Sozialplan und zu einem Interessenausgleich“ haben bereits am Montag begonnen. Bis Mitte Februar soll eine Einigung her. Dabei will man laut Gesamtbetriebsrat aber nicht nur über die Milderung von Kündigungen sprechen, sondern vor allem die Größenordnung der Kündigungswelle thematisieren und senken.

Nachdem der neue Eigentümer der Kartstadt-Kette, der österreichische Immobilien-Unternehmer René Benko, das neue Sanierungskonzept vorstellte, war klar, dass es jeden treffen kann. Neben den sechs Filialen die zum Ende des Jahres 2015 geschlossen werden sollen, stehen 20 weitere Warenhäuser auf dem Prüfstand. Bisher war von 2.000 Kündigungen die Rede, nun wird über deutlich mehr gesprochen. Außerdem kündigte Karstadt den Tarifvertrag für seine 17.000 Angestellten auf.

In einem Neujahrsbrief an die Mitarbeiter stimmte der Finanzchef, Miguel Müllenbach, seine Mitarbeiter auf das Jahr ein. Demnach sind die Aussichten des krisengeschüttelten Unternehmens nicht besser geworden. Zuletzt sank der Umsatz im wichtigen Weihnachtsgeschäft um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders das Textilgeschäft enttäuschte. Karstadt war bis Redaktionsschluss zu keiner Stellungnahme bereit.