Kliniken seien durch Bürokratie geknebelt. Hotel Atlantic soll arabische Patienten anlocken
Hamburg. Der Eigentümer der Krankenhauskette Asklepios, Bernard große Broermann, hat die Gesundheitspolitik auf der Bundesebene und in Hamburg scharf kritisiert. „Es macht wenig Sinn vorzuschreiben, dass man auf dieser und jener Station soundsoviele Ärzte und Pfleger braucht. Man schreibt eine Struktur fest, die schon morgen nicht mehr passt. Außerdem ist das innovationsfeindlich“, beklagte Broermann im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt.
Asklepios begrüße, dass im Krankenhaus künftig zum Teil nach Qualität bezahlt werden solle. Allerdings knebele die Politik die Kliniken durch bürokratische Vorgaben. Broermann sagte: „Die ganze Erfahrung der Wirtschaftsgeschichte lehrt uns, dass staatlich verordnete Lenkung nicht funktioniert hat. Unsere Ärzte klagen schon heute am meisten über Bürokratie: Sie sagen: Das ist Wahnsinn, was man den ganzen Tag dokumentieren muss.“
In einem seiner äußerst seltenen Interviews verriet Broermann außerdem, dass er um das Hamburger Hotel Atlantic eine neue Gruppe aufbauen wolle. Er hatte das Luxushotel an der Alster Anfang Dezember für einen zweistelligen Millionenbetrag erworben und will es nun nutzen, um unter anderem Angehörige von Patienten aus dem arabischen Raum zu beherbergen.