Hamburg. Der Nachtzug nach Paris fuhr am Donnerstag zum letzten Mal, der Regionalverkehr im Norden wird von Mitbewerbern ausgebaut.

Mit dem Fahrplanwechsel zum 14. Dezember verändert sich auch das Angebot für Fahrgäste der Deutschen Bahn in Hamburg. Während Fernverbindungen zum Teil gestrichen werden, profitiert der Regionalverkehr im Norden von der Umstellung.

Am Donnerstag verließ der Nachtzug nach Paris zum letzten Mal den Hamburger Hauptbahnhof. Die Strecke wird von der Bahn gestrichen, weil sie seit Jahren Verluste in zweistelliger Millionenhöhe einfährt. Damit gibt es mit der Verbindung Hamburg-Zürich nur noch einen Nachtzug, der von Hamburg in eine europäische Großstadt fährt.

Die Bahn nimmt auch den Eurocity Wawel aus dem Fahrplan. Der Zug verkehrte bisher einmal täglich auf der Strecke Hamburg-Berlin-Breslau (Polen). Laut der polnischen Bahngesellschaft PKP Intercity ist die Nachfrage zu gering.

Auf der Strecke Hamburg Berlin baut die Bahn ihre Dienstleistungen aus. So können ab Sonntag Reisende in der ersten Klasse auf WLAN zugreifen. Damit will die Bahn auf der beliebten Strecke wieder mehr Menschen in ihre Züge locken.

Das Unternehmen sieht sich in einem starken Wettbewerb mit zahlreichen Fernbussen, die täglich von Hamburg nach Berlin fahren. Aus dem Grund gibt es auf der Strecke in diesem Jahr auch kaum Preiserhöhungen, lediglich die Erste-Klasse-Fahrscheine verteuern sich um 2,9 Prozent. Auch im Regionalverkehr wird es teurer. Der Hamburger Verkehrsverbund HVV erhöht die Preise zum 1. Januar 2015 um durchschnittlich 2,6 Prozent.

Mehr Züge im Kreis Pinneberg

Im Kreis Pinneberg übernimmt das private Verkehrsunternehmen Nordbahn zwei Strecken der Bahn und baut sie aus. Ab Sonntag fahren die Züge der Nordbahn auf den Strecken Itzehohe-Hamburg-Hauptbahnhof und Wirst/Itzehohe-Hamburg-Altona im Stundentakt.

Züge Richtung Sylt werden mit dem Wechsel des neuen Fahrplans etwas schneller. Die Landesweite Verkehrsservicegesellschaft Schleswig-Holstein (LVS) streicht den regelmäßigen Halt in Glücksstadt. Dadurch kommen die Züge vier bis sechs Minuten früher in Westerland an. Mittelfristig sollen auf der Verbindung sogenannte Sprinterzüge eingesetzt werden, die nicht an jedem Bahnhof Halt machen und von Hamburg-Altona nach Westerland in zweieinhalb Stunden fahren. Wer die Zugverbindung anbieten wird, ist unklar.