Hamburg/Berlin. DOSB-Chef Alfons Hörmann sieht die größte Gefahr für die Ablehnung einer deutschen Olympia-Bewerbung in der Gleichgültigkeit der Bürger. „Mich bewegt die Frage: Wie lassen sich wesentliche Teile der Bevölkerung zum Gang an die Urne bewegen? Die größte Gefahr – das ist mein Bild aus der Münchner Konstellation – ist eine gewisse Gleichgültigkeit oder Nichtwahrnehmung des Projektes“, erklärte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in einem Interview der Deutschen Presse Agentur (dpa).

Hörmann stellt klar, dass bei der im kommenden Jahr geplanten Bürgerbefragung zum Thema Olympia die einfache Mehrheit ausreichen würde. „Da müssen wir ausnahmsweise mal formal agieren. In dem Punkt muss die klassische quantitative Mehrheit ausreichen, um zu sagen: Wir tun das“, sagte er. „Wenn wir nicht 50,01 Prozent erreichen, dann müssen wir sagen: Wir lassen es.“

Die von Hörmann befürchtete Gleichgültigkeit wollen die Macher vom Miniatur Wunderland mit Enthusiasmus bekämpfen. „Entscheidend wird unter anderem sein, in welcher Stadt die Einwohner mehr hinter ihrer Bewerbung stehen, also wo mehr Euphorie herrscht. Euphorie in Hamburg? Da geht noch mehr!“, sagt Frederik Braun. Mit seinem Bruder Gerrit hat er mehrere Aktionen gestartet, etwa einen Facebook-Aufruf (www.facebook.de/olympiaHamburg) oder ein virtuelles Fackel-Setzen mit persönlichen Botschaften (www.spiele-in-hamburg.de/apps/fackeln).

Schon sehr erfolgreich ist das Stadion-Projekt im Miniatur Wunderland – jeder kann sich einen Platz im Olympia-Stadion reservieren und eine selbst bemalte Figur hineinsetzen. Schon jetzt gibt es mehr als 10.000 Anmeldungen. Braun: „Lasst uns die schönste Stadt der Welt endlich mal der ganzen Welt zeigen! Dafür sollten wir sofort Feuer und Flamme sein!“