Ein Jugendlicher aus Sierra Leone soll erkrankt sein. Der mutmaßliche Ebola-Patient wurde mit einem Spezialwagen der Feuerwehr ins UKE gebracht.
Hamburg. Der Fachstab Seuchenschutz ist informiert, die Maschinerie angelaufen: Denn in Hamburg soll ein junger Mann an Ebola erkrankt sein. Der Jugendliche kommt offenbar aus Sierra Leone und lebt in der städtischen Unterkunft an der Feuerbergstraße in Alsterdorf.
Er zeigte typische Symptome und wurde von der Hamburger Feuerwehr in einem Spezialwagen ins UKE gefahren. Während seines Hamburg-Aufenthalts soll er zwischenzeitlich wieder in seiner Heimat gewesen sein. Dort will er mit einer Person in Kontakt gekommen sein, deren Tante an Ebola starb. Über welchen Flughafen er einreiste, ist unklar.
Am Abend soll der Patient nur geringes Fieber gezeigt haben. Dennoch wurde er mit allen gebotenen Vorsichtsmaßnahmen ins UKE gefahren. Die Räume, in denen der Jugendliche sich aufhielt, wurden versiegelt und werden nun desinfiziert. Im UKE sollen Tests ergeben, ob tatsächlich Ebola der Grund für den Zustand des Mannes ist. Das Ergebnis wird am Freitagmorgen erwartet. Wie ein Sprecher der Gesundheitsbehörde dem Abendblatt bestätigte, werden alle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.
Im UKE hat unterdessen der erste Test mit einem Ebola-Impfstoff in Deutschland begonnen. Die klinische Prüfung an gesunden Erwachsenen wurde vom Paul-Ehrlich-Institut in Langen bei Frankfurt genehmigt. Bei der klinischen Prüfung soll erforscht werden, welche Dosis sicher und verträglich für den Menschen ist und zugleich eine ausreichende Immunantwort gegen Ebola hervorruft.
Drei verschiedene Dosierungen des Impfstoffs werden an jeweils zehn Studienteilnehmer verabreicht.
Im UKE wurde auch ein an Ebola erkrankter Mann aus dem Senegal erfolgreich behandelt. Er ist nach Angaben der Klinik ohne den Einsatz experimenteller Mittel geheilt worden. Der Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation WHO habe allerdings mit schweren Komplikationen zu kämpfen gehabt, so das UKE.