Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren, beschäftigen sich mit der Vogelwelt, seitdem die Dohle 2012 „Vogel des Jahres“ wurde. Diese Auszeichnung bedeutet, dass die Dohle gefährdet ist.
Ottensen. Wenn Frieda, Noah und die anderen Kinder im Garten ihrer Kita am Hohenzollernring in Ottensen spielen und nach oben zum Turm der Kreuzkirche schauen, sehen sie manchmal Dohlen, die dort ihre Nistkästen ansteuern. Dann freuen sich die Fünf- und Sechsjährigen besonders. Denn dass sich die Dohlen dort niedergelassen haben, haben die Vögel den Kindern zu verdanken.
Die „Entdecker“-Gruppe, 30 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren, beschäftigt sich mit der Vogelwelt, seitdem die Dohle 2012 „Vogel des Jahres“ wurde. Diese Auszeichnung bedeutet, haben die jungen Vogelschützer erfahren, dass die Dohle gefährdet ist, auch weil sie keinen Lebensraum mehr hat. Die Dohle und ihre Suche nach Lebensraum ist ein Thema, das sehr nah an der Lebenswirklichkeit der Kinder ist: Genauso wie die Menschen, die in Ottensen Probleme haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden, ist es auch für Dohlen schwierig, Schornsteine oder Kirchtürme als Nist- und Bruthöhle zu finden. Mit dem Ornithologen Frank Rettmer haben die Kinder Vogelexkursionen gemacht, haben Nester untersucht, sie den Singvögeln zugeordnet und Nistkästen gebaut und im Kitagarten angebracht.
„Der Alltag ist das Besondere. Wir entdecken hier die Insekten und die Pflanzen“, sagt Kita-Leiterin Anna Moritz. Es gehe darum, die Natur vor der Haustür zu schützen. Um die Dohle zu retten, haben die Kinder mit Zustimmung der Kirchengemeinde Nistkästen am Kirchturm angebracht. Die Kinder haben nicht nur viel über Naturschutz gelernt. „Sie haben erfahren, dass wenn man wirklich etwas will, kann man es auch erreichen“, sagt Frau Moritz. „Man lernt, indem man forscht und Dinge herausfindet.“ Regelmäßig berichtet die Kita nun im Gemeindebrief über ihre Dohlen.