In der Grundschule Charlottenburger Straße werden die Schüler im schuleigenen Zoo zu Tier- und Pflanzenexperten ausgebildet
Jenfeld. Sahra ist im Redefluss, als sie durch den Schulzoo führt. Sie weiß, wie jeder Hamster heißt, dass Kaninchen Fienchen eine Ausbrecherkönigin ist und Meerschweinchen gern Haselnusssträucher knabbern. Die Zoo-Führung der Zehnjährigen gehört mit zum Konzept des „Erlebnisraumes“ an der Grundschule Charlottenburger Straße in Jenfeld. Solche Führungen finden regelmäßig statt, dabei erklären Sahra und die anderen alles ganz genau. Klar weiß die Viertklässlerin, dass derzeit 31 Tiere in den Ställen wohnen, darunter Chinchillas, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Wüstenrennmäuse.
Seit sieben Jahren hat die Grundschule im als sozial schwach eingestuften Viertel Hohenhorst einen Zoo mit einem Garten und seitdem wird die Oase im Innenhof der Schule stetig erweitert. Zuletzt sind ein Insektenhotel und ein Fledermauskasten hinzugekommen, auf einem Fühlpfad können die Kinder barfuß entlanggehen und ihre Sinne erleben. Ställe, Kräuterspiralen oder Hochbeete haben Lehrer und Kinder gemeinsam gebaut und angelegt. Schüler aller Jahrgangsstufen machen mit und übernehmen die Pflege und Verantwortung für die Tiere. Auch der Junge, der im Unterricht verhaltensauffällig ist, ist mit Eifer dabei. Es gibt Meerschweinchenstreichelpausen, in denen die Schüler die Tiere im Tierraum beim Umherlaufen und Klettern beobachten können. „Die Kinder übernehmen Verantwortung für ein Tier und das Projekt fördert die Wertschätzung der Natur“, sagt Schulleiterin Martina Lührs.