Im bundesweiten Vergleich ist das Armutsrisiko für ältere Menschen in Hamburg gering. Andere Altersgruppen in der Hansestadt sind laut einer aktueller Statistik deutlich gefährdeter.
Hamburg/Wiesbaden (EPD). Ältere Menschen in Hamburg sind im bundesweiten Vergleich nur selten von Armut bedroht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Wiesbaden) vom Mittwoch lag die Armutsquote 2013 für Hamburger ab 65 Jahren bei 11,7 Prozent. Im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) lag sie dagegen bei 14,8 Prozent, in den neuen Bundesländern bei 12,5 Prozent. Der Sozialverband Deutschland hatte Anfang der Woche Hamburg noch als „Hauptstadt der Altersarmut“ bezeichnet.
Andere Altersgruppen sind in Hamburg wesentlich armutsgefährdeter: So lag die Quote für alle Altersgruppen bei 16,9 Prozent und damit 5,2 Prozentpunkte über dem Wert für Senioren. Allerdings hat die Altersarmut zugenommen: So lag die Quote der Armutsgefährdung 2011 noch bei 9,6 Prozent und damit 2,1 Prozentpunkte unter dem Wert von 2013.
Im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Bayern war das relative Armutsrisiko für ältere Menschen am höchsten. Die Quote betrug im Saarland 19,2 Prozent, in Rheinland-Pfalz 17,8 Prozent und in Bayern 17 Prozent. Am geringsten war die Quote für Menschen ab 65 in Berlin mit 11 Prozent und in Sachsen mit 11,5 Prozent.
Das Risiko von Altersarmut zeigt sich im Westen deutlicher - bezogen auf alle Altersgruppen sind Menschen im Osten Deutschlands allerdings deutlich häufiger von Armut bedroht. 2013 waren demnach 19,8 Prozent aller Menschen in Ostdeutschland armutsgefährdet, in Westdeutschland 14,4 Prozent.
Als armutsgefährdet gelten gemäß einer Definition der Europäischen Union Menschen, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren nach Bedarf gewichteten Einkommens der Bevölkerung in Privathaushalten auskommen müssen. Nach den Ergebnissen des Mikrozensus galten 2013 Einpersonenhaushalte mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 892 Euro als armutsgefährdet.