Bei Panik-Rocker Udo Lindenberg wurde ein Revolver samt zugehöriger Munition im Gepäck entdeckt. Er flog dennoch nach Paris. Die Polizei ermittelt nun wegen unerlaubten Waffenbesitzes.
Hamburg. Mit einem Revolver nach Paris: Deutschlands Panik-Rocker ist an der Sicherheitskontrolle des Flughafens von Bundespolizisten aufgehalten worden, nachdem in seinem Gepäck eine Schusswaffe entdeckt worden war. Die Sicherheitsleute am Röntgengerät wollten ihren Augen am Sonntagnachmittag zunächst nicht trauen, und Udo Lindenberg musste sein Handgepäck öffnen. Darin: ein Kleinkaliberrevolver samt zugehöriger Munition. Gegen den 68 Jahre alten Kultsänger wird jetzt wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt.
Gegen 16.30 Uhr wollte der Musiker eigentlich nach Paris abheben, nur die Sicherheitskontrolle muste noch durchschritten werden, schreibt das „Hamburger Wochenblatt“, das zuerst über den Vorfall berichtete. Doch dann war plötzlich Schluss und die Aufregung groß. Wie sich herausstellte, war die kleinkalibrige Waffe nicht geladen, aber funktionstüchtig. Die zugehörige Munition, ein ganzes Päckchen voll, soll sich aber in der gleichen Tasche befunden haben. Die Pistole hätte also jederzeit eingesetzt werden können.
Lindenberg selbst blieb gewohnt cool. Er habe die Tasche nicht selbst gepackt, soll er den herbeigerufenen Beamten der Landespolizei erklärt haben, die den Fall übernahmen. Bei Verstößen gegen das Waffengesetz ermittelt immer die Landespolizei und nicht die für den Flughafen zuständige Bundespolizei. Die Vermutung des verdutzten Musikers, der selbst keinen Waffenschein besitzt: Die Schusswaffe gehöre einem seiner Sicherheitsmänner. „Alles cool, keine Panik, war 'ne Waffe meines Bodyguard-Teams, die beim Security ne Peep-Show gemacht hat”, sagte Lindenberg der der Nachrichtenagentur dpa.
Die Polizei, noch nicht vollends überzeugt, wollte sich daraufhin auch in Lindenbergs Suite im Hotel Atlantic umschauen – für den 68-Jährigen kein Problem. Sonst hätte es eines Durchsuchungsbeschlusses bedurft. Zwei Ermittler des Landeskriminalamtes machten sich auf den Weg und durchstöberten die Räume des Musikers. Die Suche nach weiteren Waffen blieb ohne Erfolg. Lindenberg selbst störte das nicht, er durfte seine Reise nach Paris planmäßig antreten.
Nur der Revolver hingegen verblieb in Hamburg, in der Asservatenkammer der Polizei. Die ermittelt jetzt, wem die Waffe wirklich gehört – Lindenberg oder einem seiner Beschützer.