In Stadtteilen mit niedrigem Sozialstatus ist der Anteil der Gymnasiasten nur halb so hoch wie im Durchschnitt aller Wohngebiete. Aber der Bildungsbericht 2014 zeigt auch viele positive Entwicklungen.

Hamburg. In Hamburg ist der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und dem Bildungserfolg nach wie vor deutlich zu erkennen. In Wohngebieten mit einem niedrigen oder sehr niedrigen sozialen Status (RISE-Status) ist der Anteil von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen Lernen, Sprache oder emotionale Entwicklung doppelt so hoch und der Anteil von Gymnasiasten nur halb so hoch wie im Durchschnitt aller Wohngebiete.

Das ist eines der zentralen Ergebnisse des Bildungsberichts Hamburg 2014, der am Dienstag von Schulsenator Ties Rabe vorgestellt wurde.

+++ Hier der komplette Bildungsbericht zum Download +++

Weiter geht aus dem Bericht hervor, dass Kinder aus sozial benachteiligten Stadtteilen zu einem seltener Krippen und Kindergärten besuchen. Außerdem besuchen sie diese Einrichtungen im Vergleich kürzer. Seit der Ausweitung des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz und der Gebührenbefreiung steige dieser Anteil jedoch an.

Schulsenator Ties Rabe weist aber auch auf die positiven Entwicklungen hin: „Der dritte Hamburger Bildungsbericht zeigt deutliche Veränderungen in den vergangenen Jahren. Der Senat hat vermehrt in die frühkindliche und schulische Bildung investiert, die Zahl der Lehrkräfte und Pädagogen sowie die Zahl der Betreuungsangebote und Ganztagsschulen stark erhöht“, so Rabe. Das habe die Bildungschancen verbessert. Aber: „Diese positiven Entwicklungen dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die soziale Herkunft von Kindern noch immer ihren Erfolg im Bildungssystem begrenzt. Hier müssen wir weiter gegensteuern, um allen Kindern und Jugendlichen gleiche Chancen zu geben.“