Kaum ein anderer deutscher Filmemacher habe so viele Zuschauer ins Kino gebracht wie Til Schweiger. Für sein Engagement für den Deutschen Film wird er jetzt mit dem Herbert-Strate-Preis ausgezeichnet.
Düsseldorf/ Hamburg. Der Schauspieler Til Schweiger erhält den mit 20.000 Euro dotierten Herbert-Strate-Preis für sein Engagement für den deutschen Film. Kaum ein anderer deutscher Filmemacher habe so viele Zuschauer ins Kino gebracht wie Til Schweiger, erklärte die Film- und Medienstiftung NRW am Montag in Düsseldorf. Sie vergibt die Auszeichnung gemeinsam mit dem Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF Kino). Die Preisverleihung findet am 4. November in Köln statt.
Die Jury des Herbert Strate-Preises würdigte Til Schweiger als leidenschaftlichen Filmemacher, „der das deutsche Unterhaltungskino neu geprägt hat“. Seine Vielseitigkeit als Schauspieler, Regisseur, Produzent oder Drehbuchautor sei sein Markenzeichen, hieß es. Seine Filme zeigten immer Genresicherheit und Leichtigkeit. Als Produzent habe er entscheidenden Anteil am wachsenden Erfolg der deutschen Filmwirtschaft der vergangenen 15 Jahre gehabt.
Til Schweiger wurde 1963 in Freiburg geboren und wuchs in der Nähe von Gießen auf. Nach dem Abitur studierte er Germanistik, später Medizin, brach jedoch beides ab, um die Schauspielschule des Kölner Theaters „Der Keller“ zu besuchen. Erste Bühnenerfahrung sammelte er am Contra-Kreis-Theater in Bonn, bevor er in der ARD-Serie „Lindenstraße“ mitspielte. Seine erste Filmrolle bekam er 1991 in der Komödie „Manta, Manta“. 1994 folgte mit seiner Rolle in „Der bewegte Mann“ der Durchbruch.
Auch in internationalen Produktionen spielte Schweiger mit, etwa in Quentin Tarantinos „Inglorious Basterds“ (2009). Seit vergangenem Jahr ist Til Schweiger auch „Tatort“-Kommissar in Hamburg. Neben seiner Schauspiel-Karriere realisiert er eigene Film-Projekte. 1996 gründete Schweiger die Produktionsfirma Mr. Brown Entertainment, die 1997 mit „Knockin’ on Heaven’s Door“ direkt einen großen Erfolg landete. Mit der Firma Barefoot Films produziert er inzwischen seine eigenen Filme, darunter „Keinohrhasen“ (2007), „Zweiohrküken“ (2009), „Kokowääh“ (2011) und „Kokowääh 2“ (2013).
Der Herbert Strate-Preis wird seit 2004 an Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderer Weise um den deutschen Film und das Kino verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger waren unter anderem Margarethe von Trotta, Sönke Wortmann, Tom Tykwer, Senta Berger, Michael Verhoeven und Wim Wenders. Mit dem Preis erinnern Filmstiftung NRW und HDF Kino an den Kinobetreiber und langjährigen Präsidenten der FFA und des Hauptverbands deutscher Filmtheater, Herbert Strate, der 2004 starb.