Die Hamburger Kreuzfahrtsaison 2014 war bereits mit Höhepunkten gespickt. Am Wochenende können sich Kreuzfahrtfans auf zwei Premieren freuen – eine Taufe und den Besuch eines Mega-Liners.

Hamburg. Die Kreuzfahrtsaison 2014 in Hamburg läuft allmählich aus. Noch ein knappes Dutzend Hotelschiffe wird bis Ende des Jahres in Hamburg zu sehen sein, darunter nochmals die „Queen Mary“. Dann haben sie 190 mal die Stadt angelaufen, an den beiden Terminals sollen bis dahin 600.000 Passagierbewegungen (Ein- und Aussteigen) abgewickelt werden. Nach den Höhepunkten der Saison mit Hafengeburtstag und dem Schiffstreffen „Cruise Days“ – zusammen mit mehr als 1,3 Millionen Besuchern – stehen am Sonnabend und Sonntag noch zwei Ereignisse an:

In der Nacht zum Sonntag (voraussichtlich 1 Uhr) wird auf der Elbe eines der aufwendigsten Eindockmanöver erfolgen. Das größte bislang in Deutschland gebaute Kreuzfahrtschiff, die 348 Meter lange „Quantum of the Seas“, soll ins Dock Elbe 17 der Werft Blohm + Voss hineinmanövriert werden. Vor der Auslieferung am 25. Oktober an die US-Reederei Royal Caribbean International komme es noch einmal zur Inspektion, teilte die Papenburger Meyer Werft mit.

Am Sonntag werden letzte Einstellarbeiten an den Bugstrahlern des knapp 168 000 Bruttoregistertonnen großen Luxusliners vorgenommen. Er hat Platz für mehr als 4100 Gäste. Das Schiff war im September von Papenburg über die Ems zur Nordsee überführt worden.

Für eine umweltfreundlichere Stromversorgung der Schiffe im Hafen auf der Basis von verflüssigtem Erdgas fällt am Sonnabend der Startschuss: Das weltweit erste schwimmende Kraftwerk, so kündigen es die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises (Rostock) und sein Betreiber Becker Marine Systems an, soll beim Kreuzfahrtterminal in der Hamburger Hafencity getauft werden. Die antriebslose LNG Hybrid Barge wird zunächst „Aida“-Schiffe versorgen.

Die knapp 77 Meter lange und mehr als 11 Meter breite Barge ist mit fünf Generatoren ausgestattet, die insgesamt eine Leistung von 7,5 Megawatt erzeugen. Damit können Kreuzfahrtschiffe ihre Schweröl-Generatoren im Hafen abschalten und ihren Strom aus LNG beziehen. Es verursacht keine Schwefeloxide oder Rußpartikel; der Ausstoß von Stickoxiden und CO2 wird deutlich verringert.

Bei der Taufe wird die Barge erstmals per Kabel mit der „Aidasol“ verbunden, die am Sonnabendgmorgen einlaufen soll. Ob bei der Veranstaltung dann schon Strom fließt, hängt vom Verlauf bisheriger Tests ab. Der Dauereinsatz unter Praxisbedingungen beginnt erst im kommenden Frühjahr.