Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist gestiegen, die Aufklärungsquote sinkt. Jetzt sollen mehr als 100 Beamte gegen Serientäter vorgehen. Auch das mobile Einsatzkommando soll verstärkt eingesetzt werden.

Hamburg. Die Hamburger Polizei startet pünktlich zum Beginn der dunklen Jahreszeit ihre „Herbst-Offensive“ gegen Wohnungseinbrecher. Zwei Einsatzzüge der Bereitschaftspolizei mit rund 50 Beamten, etwa 50 Zivilfahnder sowie Angehörige des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) werden ab sofort und vorerst bis Ende des Jahres vorrangig zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität eingesetzt, sagte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer dem Abendblatt. Er hatte bei seinem Amtsantritt im Mai den Kampf gegen Wohnungseinbrecher zur Chefsache erklärt. Zugleich wurde bekannt, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche von Januar bis September gegenüber der Vorjahreszeit um ein Fünftel zu- und die Aufklärungsquote weiter abgenommen hat.

Die Beamten sollen auf insgesamt 80 polizeibekannte Einbrecher Einfluss nehmen. Die Maßnahmen reichen von sogenannten Gefährderansprachen bis hin zu Observationen. Im Gegensatz zur Frühjahrs-Offensive, bei der die Polizei in erster Linie mehr Präsenz gezeigt habe, verfolge man nun ein „täterorientiertes Konzept“, so Meyer. Die Gewerkschaft der Polizei hält das Vorhaben für „grundsätzlich richtig“, kritisierte aber, dass die Beamten der Spezialeinheit damit für andere Schwerpunkteinsätze zunächst nicht zur Verfügung stehen.