Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks warnt davor, dass das Suchtpotenzial unterschätzt wird. Mit einer neuen Kampagne wird auf ein umfangreiches Beratungssystem hingewiesen.
Hamburg. Die Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen warnt mit einer neuen Kampagne vor Sport- und Livewetten. Das hohe Suchtpotenzial werde häufig unterschätzt, sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Mittwoch. Die neue Kampagne solle Betroffene, Angehörige und Freunde motivieren, das Wettverhalten kritisch zu hinterfragen und das umfangreiche Beratungssystem zu nutzen.
Angebote von Sportwetten hätten in den vergangenen Jahren stark zugenommen, zugleich wachse die Zahl der „Problemspieler“. Anlass ist der bundesweite Aktionstag gegen Glücksspielsucht am Donnerstag.
Das hohe Suchtpotenzial liegt unter anderem an der hohen Folge der einzelnen Spielereignisse und einer kürzeren Zeitspanne zwischen Einsatz und Spielergebnis – also der zu erwartenden Gewinnausschüttung. Der Bedarf an Informationen zu der Problematik sei groß, sagte Christiane Lieb, Geschäftsführerin der Landesstelle.
Derzeit rufe jeder zehnte Hilfesuchende die Helpline Glücksspielsucht an, weil er Probleme mit Wetten auf Sportereignisse hat. In den beiden Vorjahren sei dies nur in Einzelfällen vorgekommen. Die Landesstelle informiert am Donnerstag ab 14 Uhr in der Hamburger City (Spitaler Straße) über Glücksspielsucht.