Hamburg. Gegen die Pläne der Finanzbehörde, die City-Hochhäuser am Hauptbahnhof abreißen zu lassen, regt sich Widerstand. Jetzt hat der renommierte Hamburger Architekt Volkwin Marg der Behörde Geschichtsvergessenheit vorgeworfen. „Wir opfern unsere kulturpolitische Verpflichtung, ein schützenswertes Baudenkmal zu erhalten, auf der Jagd nach maximiertem Profit“, sagte Marg dem Abendblatt.
Derzeit ist in den City-Hochhäusern das Bezirksamt Mitte untergebracht. Obwohl die in den 50er-Jahren errichteten Häuser am Klosterwall unter Denkmalschutz stehen, will die Finanzbehörde sie abreißen lassen, um einen höheren Erlös für das Grundstück zu erzielen. Nach den Worten von Marg muss die historisch gewachsene Identität Hamburgs aber bewahrt werden. „Hamburg ist eine wertkonservative Stadt, das sollte sie auch bleiben.“
Zudem konterkariere die Behörde das Versprechen des Senats, in der Innenstadt bezahlbares Wohnen zu ermöglichen, so Marg. „Es kann nicht angehen, dass Wohnungsbau mit zumutbaren Mieten für normale Bürger nur in Randgebieten umgesetzt wird.“ Der Architekt plädiert dafür, die vier Hochhäuser durch einen gläsernen Schallschutz zu einem Quartier zu verbinden.