Nach einem IKK-Bericht haben sich mehr als die Hälfte der in Hamburg Versicherten im ersten Halbjahr 2014 noch keinen Tag krankschreiben lassen. Häufiger Grund fürs Fehlen: Psychische Erkrankungen.
Hamburg. Hamburger sind offenbar widerstandsfähiger als die Einwohner anderer Bundesländer. Aus dem aktuellen Gesundheitsbericht Krankenkasse IKK für das erste Halbjahr 2014 geht hervor, dass sich die Hanseaten deutlich seltener krankschreiben lassen als der Bundesdurchschnitt.
„In den ersten sechs Monaten dieses Jahres haben 61,2 Prozent unserer rund 40.000 Versicherten in Hamburg keinen einzigen Tag wegen Krankheit am Arbeitsplatz gefehlt“, sagte Landesgeschäftsführer der IKK Classics, Dirk Wilken. Bundesweit betrage dieser Wert nur 55,5 Prozent.
Die bundesweit häufigste Ursache der Krankschreibung seien Krankheiten des Muskel- und Skelettsystems. Auf Platz zwei liegen psychische Erkrankungen, wobei die Zahl besonders in Hamburg hoch ist: Mit 13,4 Prozent wurde dieser Grund in Hamburg besonders oft angegeben. Deutschlandweit waren es „nur“ 10,3 Prozent.
Warum psychische Erkrankungen gerade in Großstädten häufiger auftreten, sei nicht geklärt. Laut Landesgeschäftsführer Wilken, könnte das vermehrte Auftreten psychischer Erkrankungen in Großstädten wie Hamburg daran liegen, dass die Krankheit früher diagnostiziert und behandelt werde. Dies liege im Vergleich zu Kleinstädten an der oftmals besseren fachmedizinischen Versorgung.
Die dritthäufigste Ursache für Krankschreibungen in der Hansestadt sind laut Gesundheitsbericht übrigens Verletzungen und Vergiftungen. Mit 12,4 Prozent belegen Erkrankungen des Atmungssystems den vierten Platz der Ursachen.